Besuch am MPG (von links): Barbara Henninger (BTG Badische Treuhand), Hans Link (Autohaus Link), Artur Derr und Martin Dages (Volksbank Lahr) mit Schulleiterin Waltraud Oelmann Foto: Laug Foto: Lahrer Zeitung

Führungskräfte aus der Wirtschaft im Gespräch mit Neuntklässlern des Max-Planck-Gymnasiums

Lahr (red/sm). Zum zweiten Mal sind Unternehmer zu Gast am Max-Planck-Gymnasium gewesen. Barbara Henninger (BTG), Hans Link (Autohaus Link) sowie Martin Dages und Artur Derr (Volksbank Lahr) stellten ihre Berufe und ihre Unternehmen den neunten Klassen vor.

Der Besuch geht auf eine Initiative der IHK Südlicher Oberrhein zurück: Auf der Suche nach geeignetem Nachwuchs regt die IHK diese Besuche an Schulen aller Schularten an. Barbara Henninger, Geschäftsführerin der Badischen Treuhand Lahr (BTG), ist Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin. "Was sind Steuern, was sind Sozialabgaben? Wie viel Steuern bezahlt jemand, der 2000 Euro monatlich verdient, wie viel jemand der 4000 Euro brutto auf der Gehaltsabrechnung stehen hat? Wie viel Cent Umsatzsteuer bezahlen Schülerinnen und Schüler, die sich eine Brezel für 65 Cent am Schulkiosk kaufen?" Auf schülergerechte Weise brachte Henninger den Zuhörern nicht nur das vermeintlich abstrakte Steuersystem, sondern auch die vielfältigen Aufgaben von Steuerberatern näher.

Martin Dages, Ausbildungsleiter bei der Volksbank Lahr, hatte Artur Derr mit zur 9a gebracht. Derr (Abitur 2011) war wie Dages selbst Schüler am "Max". Nun hat er seine Ausbildung bei der Volksbank abgeschlossen und ist dort fester Mitarbeiter. "Ich habe mich bewusst für eine Ausbildung entschieden, um schneller im Arbeitsleben zu stehen", berichtete Derr den Schülern.

Sensibilisiert durch die Finanzkrisen, stellten die Neuntklässler den beiden durchaus kritische Fragen. Zum Beispiel: "Kann ich noch Vertrauen zu meiner Bank haben?" Dages hob hervor, dass die beschlossenen Maßnahmen der Staaten und der Europäischen Zentralbank zu größerer Regulierung das verlorene Vertrauen der Kunden wieder herstellen sollen. "Dadurch werden die seriös wirtschaftenden Banken vor den Fehlern der schwarzen Schafe besser geschützt", fügte er hinzu. Außerdem habe der einzelne Kunde immer die Möglichkeit, seine Bank zu wechseln.

Hans Link, Geschäftsführer des Autohauses Link in Lahr, gab der Klasse 9b einen Überblick über den Aufbau seines Unternehmens und die unterschiedlichen Aufgaben der 140 Mitarbeiter. Er betonte die Verantwortung, die jeder für seinen Arbeitsbereich trage, aber auch die guten Aufstiegsmöglichkeiten für engagierte Nachwuchskräfte.

Einig waren sich alle vier darin, dass ein Hochschulstudium nicht der einzige Weg ist, Karriere zu machen. Auch eine praxisbezogene Ausbildung oder ein duales Studium schafften die Grundlagen für den Aufstieg in gut dotierte Führungspositionen. "Vor allem in kleineren und mittelständischen Unternehmen sind diese Mitarbeiter mittel- und langfristig mehr gefragt als Hochschulabsolventen", ist Link überzeugt. Dazu gehöre selbstverständlich die Bereitschaft, sich ein Berufsleben lang fortzubilden