Keine Angst vor de Drachen "Onil" hatten die jungen Besucher der Puppen-Parade. Foto: Haberer

Trotz grauer Wolker bestaunen Jung und Alt die Puppen-Parade

Dauerregen und kühle Temperaturen haben am Samstag den Lahrer Open-Air-Tag der Puppen-Parade beeinträchtigt. Letztlich trotzten die Freunde des Figurentheaters aber tapfer den alles andere als einladenden Wetterverhältnissen.

Lahr. Kasper hat wohl seine Suppe nicht ausgelöffelt und damit dem Lahrer Freiluftspektakel der mittlerweile sechsten Auflage der PuppenParade Ortenau einen Bärendienst erwiesen. Eine Woche nach dem von der Sonne verwöhnten Festivalauftakt in Gengenbach hatten die Akteure des Open-Air-Tags in Lahr spürbar mit Dauerregen und kühlen Temperaturen zu kämpfen.

Selbst Uwe Spillmann und sein wettergegerbte "Kiepenkasper" aus dem hohen Norden Deutschlands flüchteten am Ende mit den Kindern unter das Dach eines offenen Zeltpavillons. In ihrem Bewegungsradius deutlich eingeschränkt waren der nur unter den Arkaden des alten Rathauses auftretende Drache "Onil" und seine Dompteuse "Omi Maurer". Die ganz aus Schaumstoff bestehende Drachenhaut hätte sich im Regen wie ein Schwamm vollgesaugt und damit das ohnehin schon knapp 30 Kilogramm wiegende Gestell der Figur zusätzlich beschwert. Die Aufführung selbst hatte es trotzdem in sich. "Onil" entpuppte sich als äußert gefräßiger Drache, der sich immer wieder von mutigen Kindern füttern ließ, bevor er dann laut grunzend ein Ei legte, aus dem schon nach kürzester Zeit ein kleiner Babydrache schlüpfte.

Von der Witterung deutlich weniger eingeschränkt waren die drei Stelzenläufer Wolfgang Hauck, Selina Erbel und Michele Martin. Die Akteure des im bayerischen Landsberg am Lech beheimateten "Theater auf Stelzen" wandelten mit sehr viel Grazie und Eleganz durch die Lahrer Innenstadt und präsentierten fantasievolle Kostüme mit venezianischem Charme. Bei ihrem ersten Rundgang über den Wochenmarkt schlüpften sie dabei in bunte, aufwendig gearbeitete Garderoben aus Alltagsmaterialien. Obwohl sich in Lahr nur eine kleine Abordnung des 25-köpfigen Ensembles präsentierte, sorgte das auf 1,60 Meter hohen Stelzen agierenden Trio immer wieder für staunende Passanten.

Der ungemütlichen Witterung trotzten auch die "Freiburger Puppenbühne", die auf dem Sonnenplatz gleich mit vier Vorstellungen aufwartete, und die Puppenbauwerkstatt des Kinder- und Jugendbüros. Hier wurden viele Dutzend einfacher Stabpuppen gebastelt, die den Kindern sicherlich noch viel Freude bereiten werden.