Wie sieht der Arbeitsmarkt in anderen Ländern aus? Jugendliche aus Ungarn, Polen, Frankreich, Spanien und Lahr haben sich im Zeitraum von drei Jahren in einem Teilnehmerland getroffen und zu diesem Thema zusammengearbeitet. Foto: Christine Breuer

Schüler aus fünf Ländern stellen in Lahr dreijährige Projektarbeit vor

Junge Menschen haben heute viele Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dabei müssen sie sich nicht auf ihr Heimatland beschränken. Worauf es ankommt, wenn man im europäischen Ausland arbeiten möchte, haben Schüler aus fünf Ländern ermittelt

Lahr. Jugendliche aus Ungarn, Frankreich, Polen, Spanien und vom Integrierten Beruflichen Gymnasium (IBG) Lahr haben an diesem dreijährigen, von der EU finanzierten Projekt gearbeitet. Seit Montag sind die Projektteilnehmer zum Abschluss in Lahr.

Worauf kommt es bei einer Bewerbung im Ausland an? Wie übersteht man ein Bewerbungsgespräch oder Assessment-Center? Wie leben die europäischen Nachbarn, welche Sprache sprechen sie, und wie werden Beruf und Familie in anderen Ländern unter einen Hut gebracht? All diese Fragen haben die Jugendlichen in den vergangenen drei Jahren bearbeitet und Antworten gesucht.

Zweimal pro Jahr haben sie sich in einem der Teilnehmerländer getroffen, den Rest des Jahres hielten sie Kontakt per Internet. Zu den jeweils einwöchigen Treffen gehörte auch ein Sprachkurs in der Landessprache des Gastgebers. In Interviews, unter anderem mit dem Personalleiter des Europa-Parks und Arbeitnehmern, die einpendeln oder im Ausland arbeiten, ermittelten die Schüler die für sie wichtigen Antworten. Wenngleich immer nur acht Jugendliche zu den Treffen fuhren, so waren es doch auch immer weitere Schüler, die an dem Projekt arbeiteten. In Lahr waren es 23 Gymnasiasten, die sich beteiligten. Projektsprache war Englisch.

Jugendliche präsentieren  ihre Ergebnisse auch im EU-Parlament

Bei dem derzeitigen Treffen in Lahr werden die Jugendlichen ihre Ergebnisse in Collagen zum Thema "Zufriedenheit in Beruf und Familie in Europa" zusammenstellen, die zunächst am IBG ausgestellt werden. Ende dieser Woche präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse im Europäischen Parlament in Straßburg.

Jochen Siegele, Wirtschaftsförderer der Stadt Lahr, und Bernhard Kohler vom Staatlichen Schulamt als Schulträger waren am Montag zur Auftaktveranstaltung ins IBG gekommen. Das Erasmus-Projekt sei für die Unternehmen der Stadt, aber auch für die Jugendlichen sehr wertvoll, sagte Siegele. "Ich hoffe, Erasmus trägt lange Früchte und ich bin optimistisch, dass Sie Ihre erworbenen Kenntnisse erfolgreich einsetzen werden", sagte Kohler zu den Schülern und zeigte sich vom Erfolg des Projekts überzeugt. Andreas Scherwath, Fachbereichsleiter des gymnasialen Zugs an den Kaufmännischen Schulen, betonte die nachhaltige Wirkung der Projektarbeit, die sowohl für die persönliche als auch die berufliche Entwicklung der Schüler von Bedeutung sei.

Das IBG möchte sich für das Schuljahr 2018/19 ein weiteres Mal mit neuen Themen um die Teilnahme am Erasmus-Projekt, das auf europäischer Ebene weiterläuft, bewerben. Mit Italien sei auch noch ein weiterer möglicher Partner gefunden, so die Schule.