Mitglied vermacht 900 000 Euro / Traum von eigenem Gewässer soll wahr werden / Wahlen und viele Ehrungen

Von Evelyn Jehle

Lahr/Fischerbach. Der Angelverein Lahr-Kinzigtal hat Grund zum Jubeln. Den Petrijüngern vermachte ein Mitglied 900 000 Euro. Diese Mitteilung hat Vorsitzender Gérard Arnold in der Hauptversammlung am Samstag im Gasthaus Ochsen in Fischerbach bekannt gegeben.

Als gemeinnütziger Verein müssen keine Erbschaftssteuern gezahlt werden. Rechtsanwalt Nikolai Zimmermann aus München erläuterte im Auftrag des Deutschen Ehrenamts München die Erbschaft. "Das Geld darf nicht für den normalen Betrieb verwendet werden, sondern geht in den Vermögensstock des Vereins", betonte Zimmermann. Damit ist gemeint, dass Immobilien oder Vereinsgewässer erworben werden können, aber eine Senkung von Mitgliedsbeiträgen oder die Finanzierung von Veranstaltungen ausgeschlossen sind. "Jetzt können wir verwirklichen, was wir uns schon sehr lange wünschen", sagte Arnold in Bezug auf den Traum eines eigenen Gewässers. Der Vorsitzende deutete an, dass ein geeignetes Projekt in Sicht sei, und versicherte, in Kürze über Verhandlungsergebnisse zu informieren.

Die Satzungsänderung, die ebenfalls auf der Tagesordnung stand, ging nicht ganz ohne Diskussionen über die Bühne. Einem Vereinsmitglied gefiel der Passus in der überarbeiteten Satzung nicht, dass der Vorstand die Höhe der ehrenamtlichen Aufwandsentschädigungen und Höhe der Mitgliedsbeiträge beschließen soll. Mit dem Argument, dass laut Satzung die Generalversammlung die höchste Instanz des Vereins sei und damit die genannten Punkte von ihr beschlossen werden sollten, beantragte das Mitglied eine erneute Überarbeitung. Der Änderung wurde nach zweimaliger Abstimmung mehrheitlich entsprochen.

Reibungslos dagegen liefen die Wahlen ab. Für die nächsten drei Geschäftsjahre wurde erneut dem bewährten Team um Vorsitzenden Gérard Arnold das Vertrauen ausgesprochen. Lediglich Schriftführer Klaus Steible bat um Ablösung, Adrian Burger tritt die Nachfolge an. Kassenprüfer wurden Klaus Steible für Lahr und Gunther Pfeifer für das Kinzigtal. Zuvor hatte Kassenwart Daniel Schuler seinen Rechenschaftsbericht über das vergangene Jahr abgegeben. Nach den Regularien unter der Leitung von Nikolai Zimmermann sowie den Wahlen stellte Schuler den Haushaltsplan 2015 vor. Neben der Erhöhung des Fischbesatzes wird auch für die Pacht mehr Geld eingeplant. Infos zum Ausfüllen der Ringkarte, die die Angelkarte und das Fangbuch ersetzt, gab Vorsitzender Arnold bekannt.

Neben den Vereinsehrungen war bei der Hauptversammlung auch Manfred Eilber, Vizepräsident des Landesfischereiverbands Baden, zugegen, um vier Mitglieder des Vorstands zu würdigen. Für 60 Jahre Mitgliedschaft und langjährige Arbeit an der Spitze des Vereins wurde Wolfgang Reichelt mit der Verdienstnadel in Gold ausgezeichnet. Ebenfalls Gold ans Revers geheftet wurde Klaus Steible und Siegmund Wöhrle für ihre erfolgreiche jahrzehntelange Arbeit im Vorstand. Gerhard Schwarzwälder wurde vom Deutschen Angelfischerverband mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Schwarzwälder ist 60 Jahre Mitglied im Angelverein Lahr-Kinzigtal, davon 50 Jahre aktives Vorstandsmitglied. Der rührige Petrijünger ist beauftragter Gewässerwart für die Kinzig, 20 Jahre Organisator der jährlichen Kinzigputzaktion und seit zehn Jahren führt Schwarzwälder das Jugendferien-Programm an der Kinzig aus.

EHRUNGEN

>  60 Jahre: Volker Gengnagel

>  40 Jahre: Heinz Schrempp und Rudolf Fiedler

>  25 Jahre: Hans Dieterle, Karl-Heinz Drews, Renate Eichner, Reinhard Studer

>  15 Jahre: Florian Bögner, Jean Claude Chenevas, Ludwig Fritsch, Rolf Seliger