Die A  5 zwischen Lahr und Mahlberg wird jetzt saniert. Auch das Teilstück Richtung Norden wird erneuert. Foto: Breuer

Fahrbahn Richtung Mahlberg soll ab Montag erneuert werden. Abschluss im Dezember.

Lahr/Mahlberg - Das Regierungspräsidium saniert auf der A 5 ein 4,4 Kilometer langes Teilstück zwischen der Anschlussstelle Lahr und der Rastanlage Mahlberg. Die Arbeiten sollen am Montag, 20. Februar, beginnen und dauern voraussichtlich bis Anfang Dezember.

Staugefahr bestehe insbesondere zwischen dem 6. und 8. März in Richtung Karlsruhe sowie zwischen dem 9. und 11. März in Richtung Basel, weil wegen des Aufbaus der Baustelleneinrichtung für jeweils drei Tage nur je ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen werde. Dies teilte das Regierungspräsidium (RP) Freiburg am Dienstag mit.

Zudem will das RP ab Ende März noch einen weiteren Abschnitt der A 5 zwischen Offenburg und Lahr in Angriff nehmen, der ebenfalls Anfang Dezember fertig sein soll. Insgesamt investiere der Bund rund 25 Millionen Euro in die beiden Abschnitte.

Wie ist der Zustand dieses Bereichs?

1997 ist die Fahrbahndecke in diesem Bereich saniert worden. Damals wurde die Betonfahrbahn laut RP mit einer 20 Zentimeter starken Asphaltkonstruktion überbaut – ein Provisorium, da mit einem sechsstreifigen Ausbau der Autobahn zu rechnen gewesen sei.

Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan ist der Autobahnabschnitt zwischen Offenburg und Riegel im sogenannten "Weiteren Bedarf mit Planungsrecht" eingestuft. Dies bedeute, dass das RP zwar den sechsstreifigen Ausbau planen dürfe, ihn aber erst ab 2030 realisieren könne. Um einen Sanierungsstau zu vermeiden, habe man sich deshalb entschlossen, die Fahrbahndecke abschnittsweise von Offenburg bis Riegel schon jetzt zu sanieren.

Vorbereitungen für den sechsstreifigen Ausbau

Damit die Gelder für die Sanierung sinnvoll eingesetzt werden könnten, seien grundlegende Entscheidungen für den sechsstreifigen Ausbau getroffen worden: Insbesondere werde die Höhenlage der zu sanierenden Fahrbahn, die Mitteltrennung mit einer Betongleitwand und der Vollausbaubereich auf den zukünftigen Querschnitt abgestimmt. Somit müssten beim späteren Ausbau nur noch die zusätzlichen Standspuren erweitert werden. Dies bedeute einen deutlich schnelleren Baufortschritt und, dass die Gelder der jetzigen Sanierung bereits in den späteren Ausbau investiert werden.

Zwischen Kilometer 715 und 719,4 werde auf der West- und Ostfahrbahn (vier Fahrstreifen und zwei Standspuren) die Decke saniert. Parallel zu den Erneuerungsarbeiten werden die Fahrbahnen laut RP von 11,30 auf zwölf Meter (Osten) beziehungsweise 12,25 Meter (Westen) verbreitert. Das soll eine bessere und sicherere Verkehrsführung ermöglichen.

Erfahrungen von anderen Abschnitten

Die Westseite der Autobahn erhalte eine 25 Zentimeter breitere Fahrbahn als die Ostfahrbahn. Erfahrungen aus dem sechsstreifigen Ausbau der A 5 zwischen Baden-Baden und Offenburg hätten diese Notwendigkeit deutlich gemacht. In den Jahren 2010 bis 2013 war die Autobahn dort von vier auf sechs Fahrstreifen ausgebaut worden. Dabei wurden die beiden Fahrspuren je Fahrtrichtung auf eine Autobahnseite verlegt, die andere Seite wurde voll gesperrt, wo dann gearbeitet wurde. So stand eine Fahrbahn mit knapp zwölf Metern Breite zur Verfügung. Statistische Auswertungen der Polizei hätten gezeigt, dass trotz darauf abgestimmter Verkehrsregelung (Überholverbot, versetzte Verkehrsführung, Tempo 80) und intensiver Verkehrsüberwachung die Unfallrate um das zweieinhalbfache angestiegen sei. In der Folge sei es zu Unfällen am Stauende und zu massiven Verkehrsstörungen gekommen.

Die vorhandene Asphaltkonstruktion mit der darunter liegenden Betonfahrbahn wird laut RP ausgebaut und vor Ort zu Recyclingmaterial aufbereitet. Dieses könne anschließend als Frostschutzschicht eingebaut werden. Die neue 34 Zentimeter starke Asphaltkonstruktion besteht aus 22 Zentimeter Tragschicht, acht Zentimetern Asphaltbinder- und vier Zentimetern Asphaltdeckschicht. Insgesamt sollen in diesem Abschnitt rund 40. 000 Tonnen Betonrecycling aufbereitet und knapp 90 .000 Tonnen Asphalt eingebaut werden.

Drei Brücken werden saniert

Die drei Brücken, die sich in diesem Streckenabschnitt befinden, sollen ebenfalls saniert werden. Die vorhandenen Schutzplanken im Mittelstreifen und am Außenrand werden nach Angaben des RP komplett umgerüstet und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Dabei werde die vorhandene einfache Distanzschutzplanke im Mittelstreifen durch eine zweifache Gleitwand aus Beton ersetzt, die auch einem möglichen Lastwagen-Durchbruch standhalte.

Schutzzaun für Wildkatze wird gebaut

Der gesamte Streckenabschnitt der A 5 verläuft durch ein Waldstück, in dem laut RP nachweislich unter Naturschutz stehende Wildkatzen vorkommen. Erst Anfang Januar seien zwei Wildkatzen überfahren worden. Um das künftig zu verhindern, soll parallel zu den Sanierungsarbeiten ein Wildkatzenschutzzaun auf einem Betonfundament gebaut werden, den die Tiere auch nicht überklettern können. Die Zaunpfosten würden auf das Streifenfundament gedübelt, seien für den späteren Ausbau der Autobahn demontierbar und somit wiederverwendbar. Der Zaun ist auf einer Gesamtlänge von 7,5 Kilometern beidseitig der Autobahn geplant – die ersten 4,4 Kilometer sollen nach dem Abschluss der Sanierung stehen.

Info Zeitplan

Rettungszufahrten sollen ab Montag, 20. Februar, eingerichtet werden. Diese haben laut RP zunächst keine Auswirkung auf den laufenden Verkehr. Anschließend stehen die Bauarbeiten im Mittelstreifen an. Der Autobahnverkehr soll dann für die jeweilige Fahrtrichtung nach Basel beziehungsweise Karlsruhe nach außen verschwenkt werden. Somit werde der Mittelstreifen frei und die Bauarbeiten könnten zügig ausgeführt werden.

Probleme werden laut RP beim Aufbau dieser Bauphase erwartet, da Standspur und LKW-Spur gesperrt werden müssen. Dadurch stehe Anfang März für wenige Tage nur eine Fahrspur je Fahrtrichtung zur Verfügung. Das RP rechnet mit Staus von bis zu zehn Kilometern Länge. Um diese Bauphase so kurz wie möglich zu halten, werde im Zwei-Schichtbetrieb gearbeitet.

Der Aufbau in Fahrtrichtung Karlsruhe beginnt am 6. März und dauert voraussichtlich drei Tage. Anschließend sollen in Fahrtrichtung Karlsruhe wieder zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Am 9. März soll der Aufbau in Fahrtrichtung Basel beginnen, der ebenfalls drei Arbeitstage in Anspruch nehme, sodass ab 11. März wieder zwei Spuren pro Richtung zur Verfügung stünden. Diese Bauphase dauert voraussichtlich bis zum 25. März.

Alle vier Spuren sollen am 26. März auf den östlichen Teil der Autobahn verlegt werden, damit die eigentlichen Fahrbahnsanierung auf der westlichen Seite beginnen kann. Diese Bauphase soll Ende Juli abgeschlossen sein. Danach werde der östliche Teil der Autobahn saniert, so das Regierungspräsidium. Die gesamten Bauarbeiten sollen Anfang Dezember fertiggestellt sein.