WG Kippenheim, Mahlberg, Sulz zieht Bilanz

Kippenheim. Das Weinjahr 2016 war für die Winzer eine große Herausforderung. Start ins Jahr waren ein zu milder Winter und ein nasskaltes Frühjahr. Hinzu kamen starke Regenfälle von Mai bis in den Sommer, das hatte einen starken Pilzbefall und damit verbunden einen hohen Aufwand an Pflanzenschutz zur Folge. Der Optimismus auf eine gute Ernte schwand zusehends, aber im August kam die Sonne zum Vorschein. Die Trauben legten noch einmal ordentlich zu, das stimmte die Winzer versöhnlich. Und wider Erwarten übertraf die Ernte dann in Menge und Qualität alle Erwartungen, freute sich Rolf Mauch, Vorsitzender der Winzergenossenschaft Kippenheim, Mahlberg, Sulz, in der Hauptversammlung.

Gesundheitszustand der Trauben hervorragend

Die Winzer freuten sich über eine "stressfreie Weinlese", der Gesundheitszustand der Trauben war hervorragend, das verspricht laut Mauch eine gute Qualität besonders bei den Trauben für Müller Thurgau und Burgunder. Mauch erwartet nach dem Ausbau fruchtbetonte Weißweine und farbkräftige Rotweine. Insgesamt haben die Weinbauern knapp 420 000 Kilo Trauben auf etwa 47 Hektar Anbaufläche eingefahren. Das sind etwa 63 000 Kilo mehr als im Vorjahr auf 39 Hektar Ertragsfläche. Zufrieden waren die Winzer mit den Öchslegraden von 93. Damit werde der 2016er-Jahrgang nicht hinter dem Vorjahrgang 2015 zurückstehen, der mit einem Medaillenregen bei der Bundes- und Landesprämierung belohnt wurde.

Gute Arbeit leistet auch das Team im Weinhof. Mit neuen Aktivitäten wie "Krimi trifft Wein" oder der Weinwanderung versuche man neue und vor allem jüngere Weinliebhaber zu gewinnen. Aufsichtsratvorsitzender Klaus Dorner zeigte sich letztlich zufrieden mit dem Weinjahr. Die guten Ergebnisse aber täuschten nicht hinweg, dass der deutsche Wein immer mehr Marktanteile verliere. Dorner machte dafür den "brutalen Preiskampf" verantwortlich. Keinen Anlass zur Kritik gaben die Zahlen von Geschäftsführerin Jutta Braunstein. Bürgermeister Matthias Gutbrod zollte den Winzern ein großes Lob für ihre geleistete Arbeit. Die Zukunft der WG sieht er nicht gefährdet, "machen sie weiter so, dann haben sie auch künftig gute Karten".

Rebbergwanderung am 18. Juni

Bevor der Abend mit einer Weinprobe und einem Vesper, charmant kommentiert von Weinkönigin Jasmin Weinacker, gesellig endete, machte der ehrenamtliche Vorsitzende des Badischen Winzerkellers einen Streifzug durch die Arbeit im Winzerkeller. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Veranstaltungen. Anfang Mai steht die Teilnahme an der Offenburger Weinmesse auf dem Programm. Es folgen am 18. Juni die Rebbergwanderung, am 8. Juli das Hoffest, am zweiten Septemberwochenende das Weinfest, am 21. Oktober die Rotweinnacht und am ersten Adventswochenende der Weihnachtsmarkt.