Der Baden-Badener Pfarrer Kornelius Wieland-Gölz referierte fachkundig und unterhaltsam. Foto: Kindle

Pfarrer spricht beim Frauenfrühstück über Martin Luther / Christus als Vermittler

Einen besonderen Einstieg zum Reformationsjubiläum haben die Teilnehmerinnen des Frauenfrühstücks erlebt. Kornelius Wieland-Gölz, Pfarrer der Friedensgemeinde Baden-Baden, hielt einen Vortrag mit dem Titel "Hier stehe ich, es war ganz anders".

Schmieheim (red/fx). Der Referent zeigte Einblicke in das Leben Martin Luthers, in die Geisteshaltung in der Zeit der Reformation und verband dies unterhaltsam mit historischen und theologischen Gegebenheiten jener Zeit und der Gegenwart.

Wieland-Gölz erzählte von seinen evangelischen Wurzeln, von dem Einfluss, den Luther auf ihn als Heranwachsender hatte und von den dunklen Seiten Luthers, die er als Student kennenlernte. Dies führte zu der Frage, ob ein Mensch mit solchen Fehlern Vorbild sein könne. Auf dem Hintergrund der Reformation und deren Zeitgeist stellte er fest: "Die Auseinandersetzung lohnt sich; und schließlich war die Reformation eine Riesenzeitbewegung, die die Kirche um- und neugeformt hat." Luther war bekannt für seinen Grobianismus, seine polemische Sprache und den Antijudaismus.

Pfarrer Wieland-Gölz nahm die Frauen gedanklich mit in die Vergangenheit und zeigte auf, wie unterschiedlich die Denkweise vor 500 Jahren war. Wie geht man nun mit Helden um? Luther hätte gewiss nie zugestimmt, dass man ihn in Bronze gießt und ihn auf ein Podest stellt oder dass Kirchen nach ihm benannt werden. Er stellte Gott, dessen Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung in den Mittelpunkt. "Das erlaubt uns, offen mit unseren Sünden umzugehen. Denn wir wissen, an wen wir uns im Gebet wenden können", sagte Wieland-Gölz.

Mit Zitaten von prominenten Botschaftern für das kommende Lutherjahr, wie dem Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow, und Fußballtrainer Jürgen Klopp, zeigte der Referent, welche Wirkung Luther auf die Menschen heute noch hat. Ausschnitte aus dem Film "Luther" von Eric Till machten die innerliche Zerrissenheit des Reformators deutlich und wie er Christus als Vermittler in allem Zweifel erlebte.

Pop-Oratorium wird 2017 aufgeführt

Mit dem Hinweis auf das Pop-Oratorium "Luther", das im kommenden Jahr in ganz Deutschland aufgeführt wird, endete der Vortrag, der Lust machte, sich mit Luther, seinem Leben und Wegbegleitern des Reformators zu beschäftigen.