Sie wird saniert, wenn auch etwas später als geplant: die Kippenheimer Poststraße. Foto: Bender

Sanierung beginnt möglicherweise erst im Oktober / Firmen sind ausgelastet

Die Sanierung der östlichen Poststraße beginnt später als avisiert. Statt August, September könnte es nun Oktober werden, bis die Bagger rollen. Grund sind laut Verwaltungsmitarbeiter Carlo Burger die vollen Auftragsbücher der Baufirmen.

Kippenheim. Der Gemeinderat soll bei seiner Sitzung am Montag (ab 19 Uhr im Rathaus) die Aufträge für das Kippenheimer Großprojekt 2017 vergeben. Wie hoch genau die Kosten sind, erfährt das Gremium tagesaktuell per Tischvorlage. Denn die Ausschreibung für die Tiefbau- und Pflasterarbeiten lief erst gestern aus – was den Schluss nahelegt: Mit einem Start während der Sommerferien – wie von der Verwaltung einst erhofft – wird es wohl nichts.

Carlo Burger, bei der Gemeinde für das Vorhaben verantwortlich, bestätigte gestern auf Nachfrage der "Lahrer Zeitung": "Die Firmen haben uns signalisiert, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht realistisch ist." Alle hätten derzeit gut zu tun. Genaueres, das betont Burger, werde am Montag Architekt Georg Heer bei der Gemeinderatssitzung erläutern. Doch gibt man sich im Rathaus keinen Illusionen hin: "Vermutlich werden wir frühestens im September, vielleicht sogar erst im Oktober starten können."

Klar ist indes, was die Maßnahme entlang einer der wichtigsten Verkehrsadern der Gemeinde für die Autofahrer bedeutet: Während der rund zwölfwöchigen Bauphase wird es eine Einbahnregelung auf Post- und Querstraße geben. Wer von der B 3/Untere Hauptstraße Richtung Schmieheim will, kommt wie gehabt durch die Poststraße ans Ziel. Der Verkehr aus Richtung Schmieheim wird indes über die Querstraße auf die B 3 geleitet. Dadurch, so die Hoffnung der Verantwortlichen, "fallen die Behinderungen am geringsten aus". Laut Burger hat diesen Plan auch die Stadt Lahr als für Kippenheim zuständige Straßenverkehrsbehörde abgesegnet.

Die gute Nachricht: Eine Ampel wird den Verkehr während der Maßnahme voraussichtlich nicht ausbremsen. Burger: "Stand heute brauchen wir keine, es sei denn, wir müssen Leitungsarbeiten ausführen, die die gesamte Straßenbreite in Anspruch nehmen. Davon gehen wir derzeit aber nicht aus."

Erfreulich ist auch, dass sich der Boom in der Bauwirtschaft offensichtlich nicht negativ auf den finanziellen Aufwand niederschlägt. War man im Oktober vergangenen Jahres noch von Gesamtkosten in Höhe von rund 350 000 Euro ausgegangen, belaufen sich die aktuellen Schätzungen auf 336 000 Euro.

Welche Leuchte darf’s sein?

Der Löwenanteil entfällt dabei freilich auf die Straßenbauarbeiten (197 000 Euro netto). Für Bepflanzung und Beleuchtung sind 40 500 Euro einkalkuliert, hinzu kommen Nebenkosten von knapp 45 000 Euro. Alles, wie erwähnt, vorbehaltlich der Ausschreibungsergebnisse. Abzuziehen ist in jedem Fall der Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, den die Gemeinde bereits sicher hat – Stuttgart steuert 117 000 Euro für die Poststraßen-Sanierung bei.

Welche Leuchten die Poststraße künftig erhellen werden, wird ebenfalls am Montag entschieden. Die Verwaltung stellt drei Modelle zur Diskussion – zwei mit Aufsatz, eine mit Bogen.

INFO

Das wird gemacht

> Saniert und umgebaut wird die Ostseite der Poststraße – genauer: die Parkplätze und Gehwege. Dazu sollen die noch sichtbaren Einfassungen des bereits vor Jahren trockengelegten Bachlaufs entfernt werden. Die Flächen zwischen Straße und den Häusern sollen mit einer einheitlichen Pflasterung versehen werden.

> Die Parkplätze verlaufen nach der Umgestaltung nicht mehr quer, sondern werden wie auf der Westseite der Straße in Längsrichtung angelegt. Bis auf eine Ausnahme: Vor dem Anwesen Nummer 15 sieht die Planung vier Parkplätze im 90-Grad-Winkel zu Straße und Häusern vor. Andernfalls, so das Argument der Planer, gebe es an dieser Stelle nur einen Parkplatz parallel zur Straße. Insgesamt sollen 18 Parkplätze entstehen – vier mehr als im Ist-Zustand.