Josel von Rosheim in Kippenheim

Kippenheim (red/rha). Die Ausstellung über "Josel von Rosheim" wird heute um 20 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Kippenheim eröffnet. Werner Transier vom Historischen Museum der Pfalz in Speyer, der an ihrer Konzeption beteiligt war, wird in die Schau einführen.

Josel ben Gerschon von Rosheim (1478-1554) war eine herausragende jüdische Persönlichkeit des 16. Jahrhunderts, die das gefährdete Zusammenleben von Juden und Christen in der Zeit der Reformation nachhaltig beeinflusste. Von Rosheims persönlichem Einsatz war es zu verdanken, dass eine Reihe geplanter Ausweisungen von Juden aus Städten und Gemeinden nicht ausgeführt wurden. Im Lauf der Jahre wurde er immer mehr zum "Schtadlan", zum Vertreter der Juden im Heiligen Römischen Reich und in Polen. Als "Regirer" der Juden baten ihn auch jüdische Gemeinden aus anderen Teilen Europas um Unterstützung.

Seine enge Verbindung zu Kaiser Karl V. nutzte er, um die Rechtsstellung und Sicherheit der Juden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in einer Zeit des Umbruchs zu schützen. 1530 erreichte er, dass der Reichstag in Augsburg den Schutz von "Leib und Leben" der Juden bestätigte und sich dagegen aussprach, sie zur Taufe zu drängen. Mit Martin Luther, den er vergeblich um Unterstützung für die Verbesserung der rechtlichen Situation der deutschen Juden bat, stand er schriftlich in Verbindung.

Die Ausstellung ist bis zum 10. September sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.