Judith Nägele (rechts) stellte erste Ergebnisse des Projekts "Festhalle" vor und bat die Bürger um ihre Meinung. Foto: dec

Bürger bringen ihre Meinung zu einzelnen Punkten ein

Kippenheim (ir). Die zweite Runde des Projekts "Festhalle" fand am frühen Mittwochabend in der Festhalle statt. Unter Beteiligung von Bürgern und Vereinsvertretern will die Verwaltung ein Konzept entwickeln. Moderatorin Judith Nägeli von der Firma "Konzeptionell. Kommunikation. Beratung. Projektentwicklung" stellte zunächst die Ergebnisse aus dem ersten Treffen und mehreren Gesprächen mit verschiedenen Vereinsvertretern vor.

Sicher ist, dass die Tage der bestehenden Festhalle gezählt sind. Basierend auf einem Gemeinderatsbeschluss soll ein Neubau her. Ob dieser auf dem aktuellen Gelände, in der Nähe des Schwimmbads oder am nördlichen Ortsausgang stehen wird, bleibt offen.

Finanzierung und Kosten sind ebenfalls noch kein Thema, wie Bürgermeister Matthias Gutbrod auf eine Frage eines Bürgers antwortete, der sich danach erkundigt und die Zahl von zehn Millionen Kosten genannt hatte. Hier stellte Gutbrod klar, dass es eine Halle geben wird, "die sich die Gemeinde leisten kann".

Wie das Bürgerhaus aussehen wird? Hier nannte Nägeli die Schwerpunkte Lager, Probe, Bewegungsraum, Akustik und Küche. Statt einer Halle in der bisherigen Größe wird es ein Haus mit mindestens zwei Räumen sein.

Das neue Bürgerhaus soll multifunktional sein

Der größte Raum soll bis zu 400 Quadratmeter umfassen und zum Beispiel Platz für ein bestuhltes Konzert mit bis zu 400 Gästen bieten. Für Großveranstaltungen wie an der Fasent soll das Gebäude an einer Seite geöffnet werden können, damit Platz für ein Zelt oder eine Pergola wäre. Im anderen Raum könnten unter anderem Seminare und Tanzunterricht sowie Yoga- und Gymnastikstunden stattfinden. Ferner kam die Frage auf, ob die Räume abtrennbar seien. Das neue Bürgerhaus soll multifunktional sein, der Sportboden mit aufgezeichneten Markierungen gehört der Vergangenheit an. Nicht geplant sind Duschen und Umkleideräume.

Reduziert werden soll die Lagerfläche, sodass nur noch das Material gelagert werden kann, das unmittelbar für Probearbeiten oder aktuelle Veranstaltungen benötigt wird. Angedacht ist, dass Vereine größere Lagerflächen auf dem Bauhofgelände erhalten.

Was die Nutzung angeht, haben die meisten angeschriebenen Vereine Interesse angemeldet. Neu einziehen könnten Gruppen von der evangelischen Kirche, die bisher im Gemeindehaus untergebracht sind. Als weitere Ideen nannte Nägeli den Einzug von Bibliothek und Jugendzentrum ins Bürgerhaus. Zur Sprache kam auch die Nutzung durch Private. Generell soll möglich gemacht werden, dass zum Beispiel der Musikverein probt, während sich nebenan die Gymnastikgruppe trifft.

Zu klären sind noch Fragen zu Technik, Ausstattung, Küche und Kühlraum. Nach Vorstellung und Fragerunde waren die Bürger aufgefordert, Pros und Contras zu einzelnen Punkten zu geben (siehe Info). Die nächste Bürgerinfo findet am 5. Oktober statt.

 INFO

Pro und contra

> Abtrennbare Räume

pro: Flexibilität und parallele Nutzung

contra: Schallschutz; Anregung waren hier bewegbare Wände und die Möglichkeit einer abgetrennten Bewirtung im Foyer

> Gewerbliche Gastronomie

pro: Fehlanzeige

contra: Verlust von Einnahmen für die Vereine; Problem, passende Gastronomen zu finden; unnötige Konkurrenz zur lokalen Gastronomie

> Multifunktionsräume

pro: bessere Auslastung und weniger Räume für mehr Nutzungsmöglichkeiten; dadurch geringere Kosten

contra: weniger Lagerraum

>  Bibliothek im Bürgerhaus

pro: bessere Identifikation mit der Gemeinde

contra: Kapazitätsgrenze wäre schnell erreicht, die neue Bibliothek müsste größer als die bestehende sein

 > Private Nutzung

pro: wirtschaftlich effizientere Auslastung

contra: Lärmbelastung für Anwohner; Konkurrenz zu Gaststätten

>  Platzgestaltung mit Bäumen und Sitzgelegenheiten

pro: Optik; künftiger Treffpunkt bei schöner Gestaltung

contra: Ruhestörung; Abfall; möglicher Platzmangel bei größeren Veranstaltungen

>  Bewegungsräume

pro: mehr Angebote für kleinere Gruppen; Raumproblem in der Sporthalle könnte dadurch gelöst werden

contra: Luft, Lärm, Boden