Die Kippenheimer Sänger begeisterten beim Sommerkonzert ebenso wie ihre Kollegen aus Kippenheimweiler das Publikum. Foto: MGV

Viel Beifall für Kippenheimer Sänger / Dirigent Rauber macht auf ungeahnte Probleme aufmerksam

Beim Sommerkonzert des Männergesangvereins Liederkranz ist jede Menge geboten gewesen. Das Repertoire mit schwungvollen Liedern war abwechslungsreich und unterhaltsam, erfreute Publikum und Sänger gleichermaßen.

Kippenheim. Eine Bereicherung waren die Mitglieder der Sängerrunde Kippenheimweiler mit Dirigent Viktor Kraus, auch sie bewiesen große Sangeskunst. Und was gibt es Schöneres, als mit Freunden zu singen? Zum Auftakt betraten beide Chöre gemeinsam die Bühne. Die Stücke "Die Rose" und "Bajazzo" stimmten die Besucher auf Themen wie Liebe, Sehnsucht, Freiheit und Natur ein. Kippenheims Dirigent Stephan Rauber führte launig durch das Programm.

Großes Thema dabei waren die Tücken des badischen Dialekts, die den Sängern beim Singen oftmals zu schaffen machen würden, wobei die Qualität der Volkslieder leide. Da werde ein Vokal, der lang zu singen sei, kurz gemacht oder gar verändert, von dieser Gewohnheit müsse man Abstand nehmen. Also probierte der MGV zunächst die drei fremdsprachigen Stücke "Vive la Compagnie", "Kumbaya" und "My Lord what a Morning". Das klappte bestens, so konnten sich die Sänger an die zwei deutschen Volkslieder "Ich habe den Frühling gesehen" und "Loreley" wagen. Auch das meisterten sie bravourös.

Nun waren die Sängerkollegen aus Kippenheimweiler an der Reihe. Sie standen den Kippenheimern in nichts nach. Für die Präsentation der Stücke "Liebestraum", "Ich hab die geschaut" und dem flotten "Tritomaba" gab es viel Beifall. Fulminant war auch ihr zweiter Auftritt mit "Arcobaleno", "Über den Wolken" und "Sonnenwalzer", der in einer Zugabe mündete.

Die Sache mit dem Dialekt aber ließ Dirigent Rauber keine Ruhe, bei seinen weiteren Erklärungen hatte er die Lacher auf seiner Seite. Er deckte beispielsweise auf, dass der Saarländer Probleme mit dem Kiefer habe und somit den Mund beim Sprechen nicht weit aufmache. Oder der Franke, der langsam redet, weil er Angst habe, sich auf die Zunge zu beißen. Der Badener aber, der könne kein "P" sprechen. Deshalb, so seine Aufforderung an die Damen: "Küssen sie Ihren Mann vor der Singprobe, damit er mit seinen leblosen Lippen tanzen kann wie ein Franzose." Dass die Sänger dazu in der Lage sind, wenn sie wollen, das bewiesen sie mit den Stücken "Babafere" und "Wir Freibeuter des Meeres". Gut daher kamen auch der "Kriminaltango", da stimmten die Vokale, "SH Boom", "Yesterday" und das abschließende "The longest Time". Ganz Schluss sollte aber noch nicht sein, die Zuhörer waren begeistert und forderten lautstark eine Zugabe. Hinterher gab es ein gemütliches Zusammensein mit dem ein schöner, humoriger Abend ausklang.