Annerose Mattmüller (stehend), die Vorsitzende der CDU Kippenheim, begrüßte die Landtagsabgeordnete Marion Gentges (links neben ihr) auf der Haselstaude. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Frühschoppen: Landtagsabgeordnete Marion Gentges bei der Kippenheimer CDU

Von Andrea Bär

Kippenheim. Der politische Frühschoppen des Gemeindeverbands der CDU hat am Sonntagmorgen bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Parteimitglieder auf die Haselstaude gelockt. Gast war die neue Landtagsabgeordnete Marion Gentges, die nach einer kurzen Wahlanalyse über die Schwerpunkte des Koalitionsvertrags mit den Grünen berichtete.

Für das schlechte Abschneiden der CDU bei der Landtagswahl machte Gentges vor allem die Flüchtlingsfrage verantwortlich, die der Partei "nach einem Hin- und Hergeeiere einen gewissen Vertrauensverlust eingebracht" habe und Wähler vor allem zur AfD habe abwandern lassen. Das jetzige Regierungsbündnis mit den Grünen bezeichnete sie nicht als Liebesheirat, man habe aber gemeinsam Verantwortung übernommen.

Der Koalitionsvertrag lasse beiden Parteien genügend Handlungsspielraum und sei eine Grundlage, in den kommenden Jahren "nach vorne zu gehen". In vielen Fragen trage er die Handschrift der CDU, vor allem bei der inneren Sicherheit habe die Union umgesetzt, was den Wählern im Wahlkampf versprochen worden sei. Ein erträgliches Ergebnis sei der Verbleib der Gemeinschaftsschulen, darüber hinaus habe die CDU die Stärkung der Realschulen forciert. Mit auf den Weg gebracht habe man das Flüchtlingsintegrationsgesetz.

Zufrieden zeigte sich Gentges mit den Ressorts Kultus, Ländlicher Raum, Wirtschaft, Inneres und Justiz, in denen die CDU den Minister stellt. Jetzt folge die Analyse, was besser zu machen sei, um das Vertrauen der Wähler wiederzugewinnen.

In der anschließenden Diskussion brachten einige Mitglieder ihre Unzufriedenheit mit der Wählerabwanderung zur AfD zum Ausdruck. Dem müsse man stark entgegenwirken, so die Meinung unisono. Nicht zufrieden mit der Koalition mit den Grünen ist Annerose Mattmüller, die Vorsitzende der Ortsgruppe. Aber auch sie ist der Meinung, dass diese Koalition jetzt mit Leben gefüllt werden müsse. Einig waren sich die Teilnehmer des politischen Frühschoppens darin, dass die CDU in Baden-Württemberg nach den Querelen auch in Personalfragen klare Strategien, führende Köpfe und verbindliche Aussagen nebst Wertevermittlung brauche.