Das einst marode Gebäude direkt neben der Kirche ist saniert und außen hellblau angestrichen worden.                                                                                                                                                                                Foto: Schabel

Alte Schule in Schmieheim ist saniert und zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut worden

Die Flüchtlinge, die in das ehemalige Schulhaus einziehen, werden dort gute Bedingungen vorfinden. Davon haben sich die Besucher der Einweihung ein Bild machen können.

Schmieheim. Das Gebäude in der Dorfstraße 17 ist, wie berichtet, im vergangenen halben Jahr auf Vordermann gebracht worden. Neue Böden, Decken, Wände, Heizungen, Elektroleitungen, Küchen und Sanitäranlagen, außerdem neue Anstriche außen (hellblau) und innen (weiß und braun) – beim früheren Schulgebäude war eine Komplettsanierung fällig. Die Kosten bezifferte Bürgermeister Matthias Gutbrod auf rund 450 000 Euro, wobei Zuschüsse von 250 000 Euro aus einem Landesprogramm für Denkmalschutz fließen.

Auf zwei Stockwerken sind vier Wohnungen entstanden. Zwei haben 65 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf drei Zimmer, Küche und Bad. Die anderen beiden Wohnungen haben ein Zimmer weniger bei 50 Quadratmetern Wohnfläche. Die Zimmer sind nicht groß, trotzdem hat der mit der Planung beauftragte Lahrer Bauingenieur Martin Geiger das Beste aus dem zur Verfügung stehenden Raum gemacht, wie bei der Besichtigung zu sehen war. Unter anderem sind auch komplett neue Bäder eingebaut worden. In den Küchen stehen neue Kühlschränke, die bereits angeschlossen, aber noch leer sind.

Gutbrod sagte zu den gut zwei Dutzend Gästen der Einweihung, man könne stolz darauf sein, was in dem altehrwürdigen Gebäude erreicht worden ist, das vielen Menschen in Schmieheim etwas bedeute. Mit der Schaffung von Wohnraum habe man ein "sehr gutes Ergebnis" erzielt.

In die gleiche Kerbe hieb Michael Hartmann. Der Ortsvorsteher stellte fest, dass die Sanierung "sehr, sehr gelungen" sei. "Ohne das Gebäude würde etwas fehlen", fügte er an, darauf anspielend, dass zeitweise sogar der Abriss der Alten Schule diskutiert worden war. Nun werden Familien mit Kindern dort einziehen, freute er sich, ehe er die Gäste aufforderte, "offen auf die neuen Bewohner zuzugehen". Er selbst werde regelmäßig bei den Flüchtlingen vorbeischauen, um so zu ihrer Integration beizutragen.

Die meisten Besucher der Einweihung waren Mitglieder des Gemeinderats und des Ortschaftsrats, die die Sanierung mit ihren Beschlüssen ermöglicht hatten. Doch es waren auch zwei Bürger anwesend, die eine ganz spezielle Verbindung zu dem Gebäude haben: Eugen Wanner und Erhard Meier, beide 91 Jahre alt, drückten dort einst die Schulbank. In der Schule, die direkt neben der Kirche steht, besuchten sie 1932 die erste Klasse – Wanner und Meier sind die letzten aus jenem Jahrgang, die noch leben. Auf die Frage unserer Zeitung, wie der Unterricht dort war, mochten sie nicht allzu sentimental werden. "Manches war gut, manches schlecht. Es waren andere Zeiten damals", sagte Meier.

INFO

Erste Bewohner ziehen ein

In den nächsten Tagen wird die Gemeinde die neuen Wohnungen mit gebrauchten Möbeln einrichten, dann sollen auch schon die ersten Bewohner einziehen: Zwei syrische Flüchtlingsfamilien mit Kindern, die bisher in vorläufiger Unterbringung in Kippenheim leben. In der Alten Schule werden sie zur Anschlussunterbringung einquartiert.