Walter Keck, Mitinitiator der IG, hat an alle Haushalten Fragebögen verteilt. Foto: Bär Foto: Lahrer Zeitung

Umfrage: Interessengemeinschaft gegen Sperrung der Schlossstraße gegründet

Schmieheim (ir). Die Diskussion im Gemeinderat, ob die Straße durch den Schlossgarten für den Durchgangsverkehr gesperrt werden soll (wir berichteten), wirbelt gehörig Staub auf. Die Anregung aus den Reihen des Rats, die Bürger miteinzubeziehen, hat Walter Keck ernst genommen: Gerade mal einen Tag nach der Sitzung am Montag vergangener Woche gründete er mit drei weiteren Mitstreitern eine Interessengemeinschaft (IG). Die erste Amtshandlung der IG: der Start einer Unterschriftenaktion.

Kecks Meinung ist klar: Links und rechts neben dem Schlossareal gebe es schon zwei Sackgassen, sagt er. Eine dritte dürfe nicht sein, betonen auch Elektromeister Friedrich Meier, Horst Lusch, Senior-Chef der Brauerei, sowie Günter Hürster. Andere Straßen in Richtung Kindergarten und Schlossbrauerei seien zu eng für Lastwagen, Öllieferanten oder die Müllabfuhr, argumentiert Keck.

Der Sprecher der IG für den Erhalt der Straße "Im Schlossgarten" hat am Donnerstag und Freitag vergangener Woche in jeden Schmieheimer Briefkasten einen Zettel gesteckt – einen "unverbindlichen Abstimmungszettel", wie darauf zu lesen ist. Auf dem können Bürger ankreuzen, ob sie für oder gegen die Schließung der Straße sind, und ihn dann in Kecks Briefkasten in der Schlossstraße 4 werfen. Die Abstimmung laufe noch bis zum 30. Mai, einen Tag darauf will Keck das Ergebnis öffentlich verkünden.

Seitdem die Straße am Schloss in den 1960er-Jahren für den motorisierten Verkehr freigegeben wurde, indem die Mauer am Schloss zur gleichnamigen Straße hin geöffnet wurde, wird sie als kurzer Stich geschätzt, um beispielsweise zum Kindergarten zu gelangen. Nicht alle seien damals für die Öffnung der Mauer gewesen, erinnert sich Keck. Zwischen der politischen Gemeinde und dem evangelischen Pfarrer Gerhard Mössinger habe es Differenzen gegeben, was schließlich den Bürgermeister Wilhelm Kölle zum Rücktritt bewog.

Die Straße wurde dennoch eingerichtet und im Volksmund scherzhaft "Kaiser-Wilhelm-Straße" genannt.

Für Keck, den ehemaligen Ratsdiener, der im vergangenen Jahr in Rente ging, ist seine Initiative zur IG-Gründung übrigens der "dritte Streich". In der Vergangenheit wandte er sich bereits gegen die mögliche Abschaffung des Ortschaftsrats und war bei der Gründung der Bürgerliste, die auf Anhieb zwei Sitze bei den Kommunalwahlen 2014 errang, entscheidend beteiligt.

Bei seinem aktuellen "Projekt" ist es dem 64-Jährigen wichtig, dass alle Beteiligten, sprich Bürgermeister, Gemeinde- und Ortschaftsrat und die Bürger gemeinsam die beste Lösung für den Ort finden. Dazu wünscht er sich eine rege Beteiligung. Mit dem Ergebnis aus dem Rücklauf ist er bisher mehr als zufrieden: Mehr als 100 Bürger hätten ihm bis gestern den Zettel ausgefüllt in seinen Briefkasten eingeworfen. Nur zwei seien für die Schließung der Schlossgartenstraße gewesen, zieht Keck schon ein kleines Zwischenfazit.