Der Nachfolger ist der Vorgänger: Helmut Zähringer (rechts) übernimmt den Vorsitz der Kippenheimer Schelmewinkler von Dirk Vogel. Foto: Bär

Kippenheimer Schelmewinkler haben neuen Vorsitzenden / Fokus auf Nachtumzug

Wechsel an der Spitze der Schelmewinkler: Dirk Vogel kandidierte nach sechs Jahren nicht mehr als Vorsitzender. Sein Nachfolger Helmut Zähringer ist gleichzeitig sein Vorgänger, er leitete die Kippenheimer Narrenzunft bereits mehrere Jahre.

Kippenheim. Für Vogel gab’s am Schluss seiner Rede viel Applaus und dreimal den Schlachtruf "Schelme – Winkler". Überraschend war der Entschluss nicht gekommen, sein Nachfolger stand vor der Hauptversammlung so gut wie fest. Den Entschluss zum Rücktritt hatte Vogel vor gut einem halben Jahr gefasst, wie er sagte. "Ich denke es ist der Zeitpunkt gekommen, neue Impulse einfließen zu lassen." Als Gründe nannte er "von allem ein bisschen" – Amtsmüdigkeit, unter schiedliche Auffassungen und den Wunsch, die immer weniger werdende Freizeit mehr mit der Familie zu verbringen.

Rückblickend erinnerte sich der scheidende Vorsitzende an viele schöne Momente wie die 1250-Jahr-Feier der Gemeinde, das eigene Fest zum 22-jährigen Bestehen 2015 und die Krönung von Hanna Schneiderchen aus den Reihen des Vereins zur Weinkönigin im selben Jahr.

Unter den negativen Momenten nannte Vogel die Absage des Nachtumzugs mit anschließendem Brauchtumsabend den "schwärzesten". Es waren zu wenige Anmeldungen eingegangen. Als Grund dafür sah er eher terminliche Überschneidungen, am Konzept könne es nicht liegen, zumal dieselbe Veranstaltung ein Jahr zuvor mehr als ausverkauft gewesen sei.

Wie umfangreich der Terminkalender 2016 dennoch gewesen war, listete Schriftführerin Melanie Hummel auf. Sie spannte den Bogen vom April 2016 über die Maiwanderung und das Helferfest im Juni über die Teilnahme am Ferienprogramm der Gemeinde bis zur Verabschiedung von Hanna Schneiderchen im September vergangenen Jahres und zum Verlauf der Fasent im Februar dieses Jahres. Insgesamt eine gelungene Zeit.

Finanziell stehen die Schelmewinkler solide da, wie aus dem Kassenbericht der scheidenden Rechnerin Gabi Henneberg-Kindle hervorging, sie buchte ein ordentliches Plus. Und das werde man auch brauchen, sagte sie in Bezug auf die Absage von Nachtumzug und Brauchtumsabend.

Zum zweiten Jahr hatten die Schelmewinkler gemeinsam mit den Hexen und den Moore-Bätschern als "IG Fasent" zum Umzug am Schmutzigen Donnerstag nebst Einkehr beim Weinhof eingeladen. "Gelungen" lautete auch hier das Fazit verschiedener Redner. Für Bürgermeister Matthias Gutbrod ist das Pilotprojekt mittlerweile eine werdende Tradition, außerdem lobte er den Verein für seine Familienfreundlichkeit. Für Vogel ist die gemeinsame Veranstaltung auch ein Weg zum besseren Miteinander. Sein Ansinnen, das früher "etwas angespannte Verhältnis" zu den Hexen und Moore-Bätschern zu verbessern, sei nicht immer ganz gelungen, einiges habe sich aber positiv verändert.

Positiv soll es auch mit Blick auf Nachtumzug und Brauchtumsabend weitergehen. Vogel appellierte in seiner Abschiedsrede an das neue Vorstandsteam, "alles daran zu setzen den Abend 2018 wieder stattfinden zu lassen". Helmut Zähringer versprach, daran zu arbeiten: "Wir wollen gemeinsam etwas bewegen".

Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender: Helmut Zähringer (für Dirk Vogel); Stellvertreter Daniel Seidel; Rechnerin Hanna Schneiderchen (für Gabi Henneberg-Kindle); Schriftführerin Melanie Hummel; Materialwart Jan Himmelspach; Hästrägersprecher Patrick Hummel, Torsten Hurst; Beisitzer Thomas Brenner, Markus Vogel, Janik Hebding, Patrick Hummel, Torsten Hurst, Annabell Thiem und Katinka Kölble.