Wechsel an der Führungsspitze: Heinz Siefert (rechts) folgt bei der Kippenheimer SPD auf Jürgen Milde. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

SPD-Ortsverein wählt Nachfolger von Jürgen Milde / "Herkulesaufgabe" Flüchtlinge ganz oben auf der Agenda

Von Andrea Bär

Kippenheim. Vor zwei Jahren hat Jürgen Milde mit fast 79 Jahren für eine zweite Amtszeit den Vorsitz des SPD Ortsvereins Kippenheim-Schmieheim übernommen. Nun wurde bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Heinz Siefert zu seinem Nachfolger bestimmt.

Das Amt nochmals anzunehmen, sei kein Signal für jugendliche Dynamik oder für eine dauerhafte Lösung gewesen, sagte Milde am Freitagabend. Doch hat er es in dieser Zeit mit viel Engagement geschafft, der schlingernden SPD zu neuer Fahrt zu verhelfen. Sein altersbedingter Rücktritt war abzusehen. So übernimmt nun Heinz Siefert nach einstimmigem Willen der Mitglieder das Ruder. Auch für ihn ist es bereits die zweite Amtszeit.

In den vergangenen zwei Jahren hat Milde dem Ortsverein wieder Leben eingehaucht. Bei den Kommunalwahlen konnten die Genossen ihr Ergebnis halten, hinzu kommen zwei neue junge Mitglieder mit ausgeprägter politischer Leidenschaft. Uneigennützig habe sich Milde für die Parteiinteressen engagiert, sagte Siefert bei seiner Dankesrede. Sei es im Gemeinderat (1989 bis 2006), im Ortschaftsrat (1984 bis 2007) oder als Ortsvorsteher in Schmieheim (1994 bis 2007) gewesen, stets sei er den ureigenen sozialpolitischen Prinzipien gefolgt und habe sich mit beeindruckender Solidarität und Menschlichkeit für die Schwächeren und Hilfsbedürftigen eingesetzt. Und immer stellte er den persönlichen Erfolg hinter das Allgemeinwohl. Dies auch schon in seiner ersten Amtsperiode beim SPD-Ortsverein (1984 bis 1994), stellte Bürgermeister Matthias Gutbrod fest.

Ein großes Thema in den vergangenen Monaten war für Milde die Unterstützung und Integration der Flüchtlinge. Dafür will er sich weiterhin einsetzen. Auch für Nachfolger Siefert ist dieses Thema ein sehr dringliches. Man stünde vor einer Herkulesaufgabe, die nur zu bewältigen sei, wenn alle an einem Strang ziehen. Von den Mitgliedern forderte er eine konstruktive und pflichtbewusste Mitarbeit ein.

Siefert hatte den Vorsitz von 1994 bis 2008 schon einmal inne. Nach wie vor sei es sein Ziel bei der politischen Willensbildung und bei der Gestaltung kommunaler Belange der SPD Bedeutung zu geben. Das sei Motivation für ihn gewesen, erneut anzutreten. Unterstützen will die Partei ein Anliegen der Anwohner in der Westendstraße, die wegen hoher Lärmbelästigung auf der K 5345 eine Temporeduzierung auf 50 Stundenkilometer fordern.

Bei Ergänzungswahlen wurden Ilse Steinhof, Jonas Storz und Jürgen Milde zu Beisitzern bestimmt. Sie lösen Herbert Storz, Eberhard Hurst und Heinz Siefert ab.