Begeisterten das Publikum in der Synagoge: die Mitglieder von "Chorus delicti". Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: "Chorus delicti" mit Symbiose aus Gesang und Bildern

Kippenheim (ae) "Chorus delicti" – dieser Name steht für eine vielfältige und außergewöhnliche Experimentierfreude im Chorgesang. Mit ihr begeisterte das Ensemble zahlreiche Besucher in der ehemaligen Synagoge, selbst Stehplätze waren rar.

Das Programm "Circles of Live" war eine perfekte Symbiose für ein Bild-Chor-Konzert, Chorleiter Uli Hanbürger verband experimentellen Gesang mit digitalen Bildern der Künstlerin Doris Nickert aus Neuried. Zentrales Thema bei den Bildern war der Kreis als Symbol der Wiederholung, des Nicht-Enden-Wollens und der Transformation. Dem widmeten die Sänger ihre eigenwillige und abwechslungsreiche Sangeskunst.

Der Chor zelebrierte "Vocal Art" vom Feinsten. Stets im Einklang mit der Bilderreihe interpretierte er mit eigenwilligen Arrangements sowohl traditionelles Liedgu tals auch Standards aus Pop, Klassik und Jazz. Die Songs sind stilübergreifend, neu interpretiert und grenzüberschreitend verklangbildlicht. Der Chor begeisterte mit Werken der Komponisten Terry Riley, Harald Svensson, Karl Jenkins, Philipp Glass, Elton John und Sting. Mit "Jahrmarkt" oder "Ackerwinde" aus Deutschland, "Deegadir" aus dem Sudan, dem türkischen "Üsküdara" oder dem schwedischen "IAO" präsentierte der Chor eine sprachliche Vielfalt.

Die Stimmen waren mal leise und fein, mal kräftig und schnell. Dazu brauchte es nicht viel Instrumentalbegleitung, eher dezent kamen Rasseln, kleinere Trommeln, Klavier, Klatschen oder Klopfen zum Einsatz. Auch Körpereinsatz, beispielsweise beim südafrikanischen "Sesebacha" und dem "Circle of Life" von Elton John war gefragt. "Fields of Gold" von Sting bewegte so manchen Zuhörer dazu mitzusummen.

Das Publikum erlebte ein außergewöhnliches Bild-Chor-Konzert, es dankte mit lang anhaltendem Applaus. Auch für die beiden Intermezzi, die Sabine Person einstudiert hat. Als Zugabe gab es das "Hallelujah" von Leonard Cohen, mit dem fröhlichen Stück "Shalom Malayalam" verabschiedete sich der Chor.