Eines ist bei der künftigen Gestaltung klar: Der Schlossgarten bleibt für den Verkehr offen. Alles darüber hinaus muss noch diskutiert und entschieden werden. Foto: Archiv: Vichra

Umgestaltungskonzept wird am Montag vorgestellt / Hartmann will "offene Debatte"

Es war eine Frage, die über Monate das Schmieheimer Dorfgespräch bestimmte: Soll der Schlossgarten für den Verkehr offen bleiben? Ja, sagte im Februar der Gemeinderat und gab zwei entsprechende Planvarianten in Auftrag. Die liegen nun auf dem Tisch.

Schmieheim. Und wie sehen sie aus? Ortsvorsteher Michael Hartmann gab sich gestern auf Nachfrage der "Lahrer Zeitung" zugeknöpft. Der Öffentlichkeit sollen die Entwürfe erst am kommenden Montag vorgestellt werden, wenn sich ab 19.30 Uhr im Schloss der Ortschaftsrat damit befasst. "Ich will, dass Räte und Bürger unbefangen an das Thema rangehen und nicht schon im Vorfeld beeinflusst werden", sagt Hartmann, der weiß, welche Brisanz das Thema birgt.

Zwei Jahre ist es nun her, dass Landschaftsarchitekt Eckard Riedel seine Umgestaltungspläne für den Schlossgarten vorstellte – und damit eine in der Form wohl nicht vorherzusehende Debatte auslöste. Die Furcht, der Schlossgarten könnte zur Sackgasse werden, war in Teilen der Bevölkerung so groß, dass sie zur Gründung einer Interessengemeinschaft führte. Bei einer von ihr initiierten Umfrage sprachen sich 266 Schmieheimer – bei 14 Gegenstimmen – für die Offenhaltung des Schlossgartens aus, so wie am Ende mehrheitlich der Gemeinderat. Der Ortschaftsrat indes gab für viele eine bisweilen unglückliche Figur ab, weil er zunächst einstimmig für eine Sperrung plädierte, dann aber wieder teilweise zurückruderte.

Ein Hin und Her will Hartmann bei der nun anstehenden Entscheidungsfindung vermeiden, weswegen er sich auch nicht entlocken lässt, ob zumindest eine der beiden Planvarianten des Büros Kappis seinen Geschmack trifft: "Dem Ortschaftsrat wurden die Entwürfe gezeigt und wir haben uns natürlich darüber unterhalten." Dabei sei klar geworden: Er und wohl auch einige der Räte hätten bereits eine Tendenz. In welche Richtung es geht, verrät der Ortsvorsteher, der in der Vergangenheit als Verfechter der Pläne Riedels und damit als Befürworter einer Durchfahrts-sperre im Schlossgarten auf-trat, aber nicht. Immerhin: "Bei den Plänen handelt es sich um ganz grobe Vorskizzen, die noch viel Gestaltungsspielraum lassen."

Den sollen nach dem Willen Hartmanns auch die Bürger nutzen, die am Montag der Präsentation beiwohnen: "Ich hoffe, dass möglichst viele Schmieheimer den Weg ins Schloss finden, um sich selbst ein Bild zu machen." Auch ein Austausch mit dem Gremium will der Ortsvorsteher möglich machen: "Die Bürger sollen sich mit kurzen Stellungnahmen zu den Plänen äußern dürfen."

INFO

Das sollen die Pläne leisten

Zwar hatte der Gemeinderat bei seiner Entscheidung die Schließung abgelehnt. Die Wünsche des Ortschafsrats für die künftige Gestaltung des Schlossgartens sind deshalb aber nicht gänzlich vom Tisch. Folgende Anforderungen wurden den Planern mit auf den Weg gegeben:

> Der Platz im direkten Umfeld des Schlosses soll gestalterisch dessen Baustil angepasst  sein.

> Der Aufenthaltswert für Schulkinder, Besucher und bei Veranstaltungen soll erhöht werden.

> Für den Gedenkstein "850 Jahre Schmieheim" soll es einen Standort geben. 

> Entsorgunsgfahrzeuge müssen alle Anwohner der Schlossstraße erreichen könne. 

> Die Anlage soll mit geringem Pflegeaufwand unterhalten werden können.