Der Musikverein Kippenheim überzeugte auf bekannt hohem Niveau und zeigte seinem Publikum die musikalische Welt des Films. Foto: Decoux-Kone

Beim Frühlingskonzert erleben die Besucher eine traumhafte Reise durch die Welt des Films

Beim Frühlingskonzert des Musikvereins haben die Musiker ihre zahlreichen Besucher am Sonntag, 30. April, in die emotionale Welt des Films entführt. Zwischen Dramatik, Abenteuer und Liebe waren alle Gefühlsregungen musikalisch vertreten.

Kippenheim. Vorsitzender Josef Kupfer kündigte ein Repertoire an, das die Gefühlswelt in Filmen unterstütze. Dem wurden die Musiker mehr als gerecht, sie überzeugten auf bekannt hohem Niveau mit einem Programm, das mehr als nur einen Höhepunkt bot. Durch den Abend führte Rainer Blocher, er hatte jede Menge Informationen zur Musik parat, die dem Publikum dabei halfen, den entsprechenden Film vor seinem Auge vorbeiziehen zu lassen.

Das Blasorchester zeigte sich unter Dirigent Johannes Kurz mit viel Spielfreude in Bestform. Den majestätischen Auftakt bildete "O Fortuna" aus den "Carmina Burana". Das anfangs mächtige Klangbild beschrieb die Macht des Schicksals, das dann aus dem Piano mit einem Forte in die Höhe steigt und die allbestimmende Kraft des Lebens repräsentiert. Einfühlsam und lyrisch ging es dann weiter mit dem Film "Forrest Gump", der die Lebensgeschichte des gleichnamigen Protagonisten erzählt. Eleganz, Raffinesse und kühle Leidenschaft zeichneten den folgenden "Jazz Waltz No 2" aus dem Film "Eyes wide shut" aus.

Höhepunkt vor der Pause war die Filmmusik zu "Star Wars": Die Suite von John Williams beschreibt in fünf Hauptsträngen den Kampf zwischen Macht und wirtschaftlichen Interessen sowie zwischen Hass und Krieg und Frieden und Liebe. Im "Main Theme" erhoben sich aus dem Nichts machtvolle und majestätische Fanfaren zur Schlacht zwischen Gut und Böse. Dann wird die Musik bedrohlich und mystisch, sie zog hinein in die Weite des Raums. Im "Duel of the Fates" treffen Gut und Böse in einem Lichtschwerterkampf erneut aufeinander. Die Charakterisierung des Jungen Anakin in "Anakin’s Theme" übernahmen Wechsel von Dur und Moll, sie verwiesen auf seine späteren dunklen Seiten. Die "Flag Parade" steht mit kämpferischen und dramatischen Fanfaren für die Entschlossenheit und den Wagemut der Rennfahrer im Wüstenrennen. Farbenreich ist dann die Musik in "Augies Great Municipal Band", Rhythmus und Melodie erinnern an afrikanische Volksmusik.

Von den Weiten des Alls zu den Römern und von dort bis nach Oz

Nach der Pause ging die Filmreise mit "Ben Hur" weiter. Mit einem Medley aus Ouvertüre, einem sehnsüchtigen Liebeslied und einem orientalisch anmutenden Marsch, der die Dramatik des Wagenrennens unterstreicht, nahm das Blasorchester die Zuhörer mit in das Reich der Römer.

Höhepunkt war dann "Highlights from Hook". Blechbläser im Vordergrund erzählen über die Fantasie und die Flugkünste Peter Pans, bevor ein fröhlicher Marsch mit grandiosem Finale den Sieg über Hook in Szene setzt. Nicht fehlen durfte "Titanic". Mit einem Medley erweckten die Musiker das Luxusschiff zum Leben. Beginn und Ende war der Song "My Heart will go on". Tiefes Blech lässt die Arbeit der Kolben erahnen, die Musik wird immer dramatischer, bis es zur Kollision mit dem Eisberg kommt.

Krönender Abschluss war "Wizard of Oz": Mit "Somewhere over the Rainbow" führten die Musiker über den Regenbogen auf die Reise durch ein zauberhaftes Land. Andere Ohrwürmer des Films beschrieben Natürlichkeit und Kindliches. Mit dem fröhlichen Marsch "The merry old Land of Oz" voller Lebensfreude und Energie endete die traumhafte Reise. Das Publikum war verzaubert, gerne nahmen die Musiker einen lang anhaltenden, wohlverdienten Applaus entgegen.