Mit zahlreichen Gläubigen haben Dekan Rainer Becker und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Werner Dietz die Einweihung des neuen Altarraums in der Schmieheimer Markuskirche gefeiert. Foto: Decoux-Kone

Große Freude über neu gestalteten Altarraum in der Markuskirche / Künstler erläutert sein Werk

Bei einem feierlichen Gottesdienst hat die Kirchengemeinde Schmieheim den neu gestalteten Altarraum in der Markuskirche eingeweiht. Damit ging ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung.

Schmieheim. Festlich schmückten Dekan Rainer Becker, Kirchengemeinderatsmitglieder und Konfirmanden die neuen Prinzipalien Altar, Amboss und Taufbecken mit Kerzen und Blumen. Damit war der Altarraum, "die Stätte des Hauses, wo Gottes Ehre wohnt, zubereitet und geweiht zum Dienst Gottes", wie Dekan Rainer Becker sagte. Mit dem Abendmahl nahmen später auch die Kirchenbesucher die Prinzipalien in Gebrauch.

Schon seit drei Jahren war die Neugestaltung laut Kirchengemeinderatsvorsitzendem Jochen Dietz Wunsch der Gemeinde. Nach einem Wettbewerb im Jahr 2014 fiel die Wahl auf den Bildhauer und Künstler Matthias Eder aus Leonberg, er hatte ein theologisch fundiertes Konzept vorgelegt. Die Prinzipalien fertigte er aus rostfarbenem Cortenstahl und Bronze. Taufbecken, Altar und Amboss schaffen ein harmonisches Bild unter den beiden Chorbögen und dem stimmigen warmen Licht in der Kirche. Den Altar setzte der Künstler genau unter den Schlussstein des Chorbogens, er sei die Mitte, die alles zusammenhalte, und "ein Symbol für die Gemeinschaft". Das habe er in die Gestaltung der Prinzipalien umgesetzt.

Bei der Suche nach dem Standort des Kreuzes fand es per Zufall seinen Platz genau unter dem Auge Gottes in der Decke der Kirche. Ein symbolisches Zeichen, dass Gott im Mittelpunkt des Glaubens stehe, so Dekan Becker.

Glückwünsche von der katholischen und der weltlichen Gemeinde

In seiner Predigt hob er mit der Geschichte vom Einzug Jesus in Jerusalem am Palmsonntag hervor, dass Jesus selbst vor seiner Kreuzigung nicht Rache, Macht und Gewalt, sondern Liebe, Vergebung und Versöhnung gelebt habe. Mit den Prinzipalien dürften die Gläubigen Gottes Nähe erfahren. Der Amboss diene als Ort, um mit der Verkündigung von Gottes Wort die Menschen einzuladen. Der Altar in der Mitte stehe als Tisch der Gemeinschaft, das Taufbecken als Ort, an dem die Kinder in die Gemeinschaft aufgenommen werden.

In seinen Grußworten dankte Dietz der Kunstsachverständigen Cordula Lünenschloss vom evangelischen Oberkirchenrat. Sie habe ihren Sachverstand mit vielen Ratschlägen eingebracht. Die Neugestaltung sei sehr gut gelungen, befand Bürgermeister Matthias Gutbrod. In Zeiten des Wandels und der Unsicherheit gebe die Kirche den Menschen Halt mit der Kraft des Glaubens.

Thomas Ruppert als Vertreter der katholischen Pfarrgemeinde erinnerte an die gelebte Ökumene mit gegenseitigem Respekt und wohlwollendem Miteinander der beiden Kirchengemeinden. Als Überraschung hatte er den Wallburger Kirchenchor mitgebracht, der eigens für die Einweihung ein Lied umgetextet hatte. Auch Hans-Michael Fabrizius von der katholischen Pfarrgemeinde bedankte sich dafür, dass auch er Gast in der Markuskirche sein dürfe.

Der Festgottesdienst wurde mitgestaltet vom Singkreis und der Instrumentalgruppe Karin Nadler-Lutz (Violine), Holger Matscheko (Violine), Jochen Meier (Violincello und Bass), Stefan Hiller (Continuo) und Susanne Moßmann (Orgel und musikalische Leitung) sowie der Sopranistin Marion Matter. Zu hören war unter anderem die Arie aus der Bachkantate "Herr Jesu komm zu deiner Kirche und segne Kanzel und Altar".