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Spatenstich im Baugebiet Brunnenstraße Süd / Gemeinderat vergibt bedeutende Aufträge

Nach mehr als 25 Jahren Vorgeschichte hat Kippenheim mit dem ersten Spatenstich im Baugebiet Brunnenstraße Süd laut seinem Bürgermeister "einen kleinen Meilenstein" erreicht. 550 000 Euro sind für die Erschließung eingeplant.

Kippenheim. Die ganze Zeit über sei das Areal im Flächennutzungsplan als Wohngebiet ausgewiesen gewesen. "Der Weg war also vorgezeichnet, aber auch mit einigen Hürden versehen", erklärte Matthias Gutbrod bei der Feierstunde am Montagabend. Sein Dank galt vor allem dem Gemeinderat: "Sie hatten vor drei Jahren den Mut, das Projekt noch einmal in die Hand zu nehmen. Deswegen stehen wir heute hier."

Im Süden Kippenheims, östlich des "Selzen", sollen auf einer Fläche von 1,23 Hektar in den kommenden vier bis sechs Monaten 20 Bauplätze entstehen. Für die zehn in Gemeindeeigentum gibt es nach Verwaltungsangaben bereits gut 50 Interessenten. Die Qual der Wahl soll auf Beschluss des Gemeinderats ein Fragebogen erleichtern, der den Bauwilligen in den nächsten Tagen zugeht. Die besten Chancen haben einheimische Eltern, die in Kippenheim arbeiten, ehrenamtlich tätig sind und dort noch über kein Grundstück oder Haus verfügen (wir haben berichtetet).

Redebedarf gab es bezüglich der Bauplatzpreise. So manchem Ratsmitglied waren die von der Verwaltung ins Spiel gebrachten 190 Euro pro Quadratmeter angesichts des "schönen Gebiets in toller Lage" zu niedrig – und hätte gerne fünf Euro mehr verlangt. Am Ende blieb es, wenn auch knapp, beim Verwaltungsvorschlag. Dafür wird es einen "Familienrabatt", wie er in der Vergangenheit in anderen Baugebieten gewährt worden war, in der "Brunnenstraße Süd" nicht geben.

LED-Umstellung

Das E-Werk wird in Teilen Kippenheims und Schmieheims die Straßenbeleuchtung auf LED umstellen. Die Forderung des Ortschaftsrats, die Lampen entlang des Radwegs in der Kippenheimer Straße mit Bewegungsmelder auszustatten, wurde abgelehnt. Hauptgrund: die Mehrkosten und die damit verbundene deutlich längere Amortisationsdauer (16 statt acht Jahre). Rund 80 000 Euro werden für die Umstellung insgesamt fällig. Die Gemeinde hat eine Förderzusage von der L-Bank in Höhe von knapp 22 000 Euro.

Kanalsanierung

Wie im Haushalt vorgesehen, werden im gesamten Gemeindegebiet, aber hauptsächlich im Mischwasser- und Schmutzwassernetz Schmieheims, in diesem Jahr schwere Kanalschäden behoben. Den Zuschlag erhielt die Firma Ehnet aus Germersheim zum Preis von rund 107 000 Euro. "Erfreulicherweise", so Simone Gänshirt von der Verwaltung, "liegt das Angebot deutlich unter den kalkulierten Kosten von 135 000 Euro."

Haushalt

Die Gewerbesteuereinnahmen bleiben in diesem Jahr wohl hinter der Prognose zurück. Mit 2,4 Millionen Euro hatte die Gemeinde in diesem Bereich gerechnet. Nach dem Haushaltszwischenbericht von Carolin Schaub hinkt man derzeit rund 220 000 Euro hinterher. "Jetzt hoffen wir, dass die Einnahmen nicht noch weiter sinken", so die Kämmerin. Investitionen im Vermögenshaushalt seien teils abgerechnet, teils gerade abgeschlossen oder im Werden. "Da bewegt sich alles im Rahmen."