Das Orchester spielt unter der Projektion das Stück "Die Eiskönigin". Foto: Decoux-Kone

Konzert: 300 Besucher lassen sich im Schlossgarten von Musik und Projektionen mitreißen

Von Irene Bär

Die Lichternacht im Schlossgarten wäre fast ins Wasser gefallen. Die Besucher zeigten sich jedoch hartnäckig und wurden mit einem tollen Konzert des Musikvereins belohnt.

Schmieheim. Das bisschen Regen kann doch einen Musiker nicht erschüttern: Zur Musik nebst spektakulären Lichtprojektionen und einer Feuerschluckershow gab’s am Samstagabend auch eine "Wassershow". Der Musikverein hatte zusammen mit der Karlsruher Firma U-Motions und "Odins Fire" zur Lichternacht in den Schlossgarten eingeladen.

Vollmundig war diese zu Beginn als "Sommerkonzert" angekündigt worden, drohte aber kurzfristig buchstäblich ins Wasser zu fallen. Musiker, Techniker und die Gäste trotzten dem Wetter und bewiesen eisernes Durchhaltevermögen. Die Musiker spielten weiter, die Gäste blieben, wofür sie ganz unüblicherweise einen kräftigen Applaus vom Orchester bekamen.

Sommerkonzert mit Regenschirmen

Etwa 300 Zuschauer waren zum Konzert nebst Lichterspektakel gekommen, das von Harald Meier und Celine Tourant moderiert und von Christian Sade dirigiert wurde. "Wir spielen weiter", hieß es nach einer kurzen Regenpause. Kurz darauf konnte man tatsächlich den Regenschirm zuklappen. Es war nicht nur Sades Charme, der die Mehrheit der Zuschauer zum Bleiben bewegte. Die Musiker boten zum einen ein höchst attraktives Programm, vor allem aber hatten die Veranstalter zwischen Schloss und Festhalle eine gemütliche Atmosphäre geschaffen.

Attraktives Programm in gemütlicher Atmosphäre

Staunen unter den Besuchern gab es nach Einbruch der Dunkelheit für die Effekte, die sie auf die Fassade des Schlosses zauberten. Unter dem Stichwort "Visuals" waren dies ein tanzender Lichtschleier gleich dem Polarlicht, Farbwechsel, Wassertropfen oder Luftblasen, die nach oben stiegen, und Konfettiregen.

Die Musiker selbst begeisterten ihr Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm, manchen Stücken gewannen sie eine neue Seite ab. Den Militärmarsch "Alte Kameraden" spielten sie in einer modernen Swing-Version. Lyrisch und verträumt klang "Hijo de la Luna" ("Kind des Monds"). Den wohlverdienten Applaus für das erste Solo erhielt Moderator Harald Meier, der auf seiner badischen Tuba gemeinsam mit dem Orchester "Latin Tuba" spielte.

Gegen den Regen spielte das Orchester Jacob de Haans "Spaziergang durch den Park" (Queen’s Park Meldoy), danach war mit den "glücklichen Posaunen" ("Happy Trombones") schwungvoller Groove angesagt. Ein weiterer Höhepunkt war die Sängerin Nora Immig aus Bingen am Rhein. Sie begeisterte mit ihrem Gesang zu Liedern wie "One Moment in Time" und Trude Herrs Klassiker "Ich will keine Schokolade". Anrührend war ihr Solo zum Titelsong der "Eiskönigin"; das Märchen von Hans Christian Andersen hatte Walt Disney verfilmt. Dass die Schmieheimer Musiker weit mehr sind als prima Stimmungsmacher bewiesen sie mit dem Spiel der ganzen Edition von Strauß’ Kaiserwalzer.

Krönender Abschluss war die "Highland Fanfare", zu der das Duo "Odin’s Fire" eine spektakuläre Show mit Feuerschlucken und Feuerjonglage bot.