Bedenken gegen Mitfahrerbank

Schmieheim. Per Schild umklappen von A nach B kommen, diese Idee fand im Ortschaftsrat generell eine positive Resonanz. Hinlänglich bekannt ist, dass die Anbindung von Schmieheim an den öffentlichen Nahverkehr zu wünschen übrig lässt. Wie berichtet, will Ortsvorsteher Michael Hartmann mit der Einrichtung einer Mitfahrerbank dem leidigen Thema ein Ende setzen.

Sein Vorschlag ist, am Ortseingang von Schmieheim in Höhe des Schulweinbergs und in der Poststraße in Kippenheim eine Bank aufzustellen. Setzt sich jemand darauf, so signalisiert er, dass er mitgenommen werden möchte. Ein umklappbares Schild soll dem Autofahrer zeigen, wohin der Wartende will. Um wieder nach Hause zu kommen, muss am Zielort eine Gegenbank stehen, dafür braucht es die Kooperation von Umlandgemeinden. Laut Hartmann gebe es diesbezüglich schon Gespräche – und teilweise offene Ohren.

Bevor es aber in die Testphase geht, müssen auf Beschluss der Ratsmitglieder noch ein paar Fragen abgeklärt werden. Die Aktion setze auf das soziale Miteinander von Gemeinden und Bürgern, so Hartmann. Daran knüpfte Günter Ackermann an. In Schmieheim kenne jeder jeden. Wenn nun ein Autofahrer an einem Wartenden vorbeifahre, ohne ihn mitzunehmen, könne mit dem Gedanken "Der hat mich nicht mitgenommen" Unfriede im Dorf entstehen, Autofahrer könnten sich gar genötigt fühlen, jemanden mitzunehmen. Ackermann regte deshalb an, eine Abfrage bei den Bürgern hinsichtlich der Nutzung einer solchen Mitfahrgelegenheit zu machen.

Ob gerade ältere Leute diese Art der Beförderung in Anspruch nehmen, da hatte Gisela Rupp so ihre Zweifel. Klaus Braun dagegen sah rechtliche Probleme. Denn stelle die Gemeinde eine Bank auf, säße sie mit im Boot. Die Frage: Kann die Gemeinde im Falle eines Unfalls in Haftung genommen werden?

Dementsprechend will der Ortsvorsteher die Sachlage abklären. Vorbehaltlich der Ergebnisse und der danach nötigen Zustimmung des Gemeinderats soll die Mitfahrerbank auf einstimmigen Beschluss in die Testphase gehen.