Nicht nur die Häuser an der B 3 und der Schmieheimer Straße sind in starkem Maße Ruß und Abgasen ausgesetzt. Deshalb hat die Gemeinde ihr Zuschussprogramm in diesem Jahr auf die Poststraße erweitert. Foto: Bender

Positives Zwischenfazit

Sein Haus verschönern und dafür auch noch Geld kassieren? Klingt gut und ist seit 2013 in Kippenheim möglich. Bislang haben elf Eigentümer das Angebot wahrgenommen. Für den Bürgermeister eine "zufriedenstellende, aber ausbaufähige" Zahl.

Kippenheim. Wer die Fassade seines Hauses neu streicht oder verputzt, bekommt von der Gemeinde 25 Prozent der Gesamtkosten erstattet. Vorausgesetzt es steht an der "richtigen" Stelle: "Vor vier Jahren haben wir das Programm erstmals für die Gebäude in der Ortsdurchfahrt aufgelegt," erklärt Matthias Gutbrod. 2016 kam die Schmieheimer Straße dazu, seit diesem Jahr können auch Immobilienbesitzer in der Poststraße profitieren. Damit will die Gemeinde ein Zeichen setzen. Motto: Wer ständig den Verkehr vor der Haustür hat, soll seine Nebenerscheinungen nicht auch noch an der Fassade kleben haben.

Ruß und Abgase setzen den Häusern zu. Zum Beweis reicht eine Fahrt durch den Ort. "Es gab und gibt einige Gebäude, denen ein neuer Anstrich sicher gut zu Gesicht stehen würde", drückt es der Rathauschef aus. Deshalb freue es ihn besonders, "dass schon einige Eigentümer von markanten Gebäuden wie des ›Ochsen‹ unser Angebot wahrgenommen haben". Die individuelle Förderobergrenze liegt bei 1000 Euro. Insgesamt stehen im Haushalt der Gemeinde auch in diesem Jahr 15 000 Euro für Fassadensanierungen bereit.

Gutbrod wäre es durchaus recht, wenn das Geld im Laufe des Jahres komplett abgerufen würde. Wenn er auch weiß, dass das angesichts der bisherigen Bilanz (siehe Info) nicht unbedingt realistisch ist. Das größte Problem: "Viele Häuser sind vermietet. Und der Mietmarkt ist momentan so gesättigt, dass es sich mancher Eigentümer zweimal überlegt, ob er in sein Haus investiert."

Der Rathauschef hat "also nicht damit gerechnet, dass uns die Sanierungswilligen die Bude einrennen", weshalb er mit der bisherigen Resonanz auf das Förderprogramm "sehr zufrieden" sei. Ihm ist bewusst, dass das Ziel der Gemeinde, den Ort nachhaltig aufzuwerten, nicht allein mit Maßnahmen im öffentlichen Raum zu erreichen ist: "Jede einzelne private Investition hilft uns weiter."

INFO

Das wurde bisher getan

Insgesamt haben seit dem Start vor vier Jahren bislang elf Hauseigentümer von dem Zuschussprogramm der Gemeinde profitiert. So wurden 2013 an der B 3 zwei Häuser saniert, in den Jahren 2014 und 2015 waren es jeweils drei. Ebensoviele Immobilienbesitzer in der Schmieheimer Straße nahmen das Angebot 2016 wahr. Zusammen wurden dabei Subventionsmittel in Höhe von rund 10 500 Euro abgerufen.