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Schmieheimer Schlossgarten bleibt wohl offen / "Der Mehrheit nicht versperren"

Auch wenn es noch den einen oder anderen Verfechter der "Sackgassen"-Lösung gibt – der Schlossgarten dürfte auch künftig offen bleiben. Unter den Ortschafsräten zeichnete sich am Montagabend schnell eine klare Tendenz ab.

Schmieheim. Die Zuhörer waren erwartungsgemäß in großer Zahl erschienen. 17 Interessierte wollten wissen, wie es weitergeht mit dem Schmieheimer Aufreger-Thema der vergangenen Monate: Beharrt der Rat weiter darauf, die Durchfahrt des Schlossgartens zu schließen, oder setzt sich letzlich der Wille der Bürger durch, die sich per Umfrage für eine Offenhaltung ausgesprochen hatten? Am Ende stand eine Entscheidung, die nichts weniger war als eine astreine Kehrtwende: Per einstimmigem Beschluss fordert das Gremium "zwei bis drei Planvarianten". Durchfahrt inklusive.

Zuvor hatte Florian Krentel vom Verkehrsbüro Fichtner aus Freiburg erläutert, warum aus seiner Sicht eine Neugestaltung des Areals auch unter Beibehaltung des Durchgangsverkehrs "absolut möglich" wäre: "Die Verkehrsbelastung ist mit täglich rund 320 Fahrzeugen sehr gering. Legt man die Durchfahrt beispielsweise als Spielstraße an, sollten alle Interessen miteinander vereinbar sein."

Einige Punkte bleiben nicht verhandelbar

Das Zähneknirschen jener, die seit Anbeginn der Diskussionen als große Verfechter der Sperrung gelten, war nicht zu überhören, wurde aber rasch abgelöst von einer Mischung aus Einsicht und Resignation. "Für mich macht eine Umgestaltung ohne Schließung der Stichstraße weiter wenig Sinn", sagte etwa Günter Ackermann. "Doch ich will mich dem mehrheitlichen Willen der Bevölkerung nicht versperren." Auch Ortsvorsteher Michael Hartmann war weit entfernt von einem flammenden Appell, die ursprünglichen Pläne weiterzuverfolgen: "Es war nie unser primäres Anliegen, den Schlossgarten zu schließen, sondern ihm sein historisches Gesicht zurückzugeben. Sollte dabei eine Straße Platz haben, darf sie bleiben." Klaus Braun und Norbert Meier hatten sich da schon längst klar positioniert. Ihr Plädoyer: Die Durchfahrt müsse in jedem Fall offen bleiben. Sei es, um eine Blockade durch Schwerlastverkehr zu verhindern (Braun) oder um Ausweichmöglichkeiten bei Baustellen oder Unfällen vorzuhalten (Meier).

Nun, so der Wunsch des Ortschafsrats, soll der Gemeinderat schnellstmöglich einen Landschaftsarchitekten ins Boot holen, der die Vorgaben bei seinen Planungen berücksichtigt. Denn einige der Wünsche bleiben nicht verhandelbar. So soll die Rolle des Schlossgartens als Dorfmittelpunkt künftig noch stärker betont werden, sich der Platz im direkten Umfeld des Schlosses an dessen Baustil orientieren und der 850-Jahr-Gedenkstein einen Platz finden. Steigen soll überdies die Aufenthaltsqualität für Schüler und Besucher.