Kältefest: Auch bei minus zehn Grad hatten CDU-Mitglieder der südlichen Ortenau bei ihrer Schneewanderung beste Laune. Foto: Braun Foto: Lahrer Zeitung

Bei klirrender Kälte stimmen sich mehrere Ortsgruppen der südlichen Ortenau auf das Jahr 2017 ein

Die CDU muss sich auch in der südlichen Ortenau dieses Jahr warm anziehen. Das wurde bei der traditionellen Dreikönigswanderung der Partei gleich doppelt deutlich.

Kippenheim/Lahr. Zum einen zeigte das Thermometer krasse zehn Grad minus, als sich rund 40 Parteimitglieder auf dem Langenhard trafen, um bei herrlichem Sonnenschein zum Hasenberg zu wandern. Zum anderen ist die politische Lage für die CDU derzeit ebenfalls äußerst frostig, machten mehrere Sprecher im Laufe der Wanderung deutlich.

Vor dem Gasthaus Eiche, wo sich die CDUler aus Kippenheim, Mahlberg, Ettenheim, Ringsheim, Kappel-Grafenhausen, Rust und Lahr trafen, brauchte der Neujahrssekt keine künstliche Kühlung, wie Annerose Mattmüller als CDU-Chefin von Kippenheim feststellte. Der Sekt fror fast in den Gläsern ein, so bitterkalt war es am Dreikönigsmorgen. Deshalb machte sich die Wanderschar dann auch recht rasch auf, um das Gasthaus Sternen auf dem Hasenberg zu erreichen. Nach halbstündiger Wanderung waren die CDU-Mitglieder dann über die wärmende Wirtsstube äußerst froh.

Die Landtagsabgeordnete Marion Gentges war tapfer mitmarschiert und schwor ihre Parteifreunde aus den verschiedenen Ortsvereinen auf das politische Jahr 2017 ein. "Die Menschen sind verunsichert", erklärte sie. Das Vertrauen in die Politik sei aufgeweicht und der Ausgang der Bundestagswahl im September "alles andere als gewiss". Das gebe nach ihrer Einschätzung "allen Anlass für einen intensiven Wahlkampf".

Innere Sicherheit dürfte zum Hauptthema werden

Dessen Hauptthema steht laut Gentges schon zum Jahresbeginn fest: "Die innere Sicherheit ist für die Bürger das Thema Nummer eins. Das wird wahlentscheidend sein." Deutlich werde auch, dass die Bürger das Hauptthema der politischen Auseinandersetzung selbst festlegen würden. "Wir können uns die Wahlkampfthemen nicht mehr aussuchen", erklärte die Abgeordnete aus dem Landesparlament. Ein Grund für die Unzufriedenheit in der Bürgerschaft ist nach Gentges’ Einschätzung, dass es der Union "nicht wirklich gelungen ist, gemeinsame Lösungen in der Flüchtlingsfrage zu präsentieren", merkte sie an.

Eine "knackige Auseinandersetzung" mit den politischen Gegnern im Wahlkampf erwartet der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß. Er war nicht mitgewandert, sondern mit dem Auto auf den Hasenberg gefahren, da er "eine Orgie an Neujahrsempfängen" an jenem Dreikönigstag zu absolvieren hatte, wie er betonte. Vor schließlich rund 50 Parteifreunden brachte er die Wahlentscheidung aus CDU-Sicht auf den Punkt: "Bleibt Merkel Kanzlerin oder bekommen wir einen Kanzler von Rot-Rot-Grün?" Mit seiner Stimme sollte man deshalb nicht spielen, "auch nicht mit Wut im Bauch oder aus Protest". Auch für ihn stehe fest, dass die innere Sicherheit zum Hauptthema des aufziehenden Wahlkampfes werde. "Das ist die Hauptaufgabe des Staates. Wir müssen mehr Gewicht auf Polizei, Grenzen und die Bundeswehr legen", forderte er. Marion Gentges rief die Parteifreunde der Ortsverbände dazu auf, den Kandidaten im Wahlkampf nicht alleine zu lassen. Vielmehr sollten sie "ihren guten Namen für die Partei nutzen".