25 Jahre Nachbarschaftshilfe: Helfer und Mitglieder der ersten Stunde sind geehrt wurden, darunter auch der Vorsitzende Willi Mathis (kleines Foto), der für seine 25-jährige Tätigkeit als Vorsitzender die Landesehrennadel verliehen bekam. Foto: Decoux-Kone

Nachbarschaftshilfe: Willi Mathis erhält die Landesehrennadel für sein langjähriges Wirken als Vorsitzender

Während seiner Amtszeit als Bürgermeister hat Willi Mathis die Leistungen ungezählter Mitbürger gewürdigt, am Samstag ist ihm selbst eine Ehrung zuteil geworden: Für 25 Jahre als Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe erhielt er die Landesehrennadel.

Kippenheim. Im Jahr 1991 kam es in Kippenheim zur Gründung der Nachbarschaftshilfe. Den Vorsitz übernahm der damalige Bürgermeister Willi Mathis, der das Amt nach wie vor innehat. Bei der Feier des 25-jährigen Bestehens der Nachbarschaftshilfe war Mathis überrascht, als er aus den Händen seines Nachfolgers Matthias Gutbrod die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für seinen Einsatz bei der Nachbarschaftshilfe entgegennehmen durfte.

Fast gleichzeitig mit der Nachbarschaftshilfe entstand die betreute Seniorenwohnanlage in Kippenheim. Für die ehrenamtliche Arbeit zollte Bürgermeister Gutbrod seinem Amtsvorgänger große Anerkennung. Als Kapitän habe er das Schiff der Nächstenliebe durch raue und ruhige Fahrwasser gesteuert. Viel Unterstützung erhält Willi Mathis dabei von seiner Frau Silvia, die seit 25 Jahren die Seniorenwohnanlage betreut und seit 15 Jahren die Einsätze bei der Nachbarschaftshilfe leitet. Das Duo sorge für ein tolles Image und einen guten Ruf, es habe beides beim Dienst am Nächsten und den Menschen erfolgreich zu dem entwickelt, was es heute ist, sagte Gutbrod.

Ehrungen, sagte ein gerührter Willi Mathis, habe er stets abgelehnt. Jetzt nahm er sie gerne entgegen, sein Dank galt vor allem seiner Frau Silvia, dem Helferteam und den Vorstandsmitgliedern. Sie verrichten ihre Arbeit ehrenamtlich und sorgen dafür, dass Hilfsbedürftige länger selbstständig leben können.

Seit der Gründung der Nachbarschaftshilfe vor 25 Jahren leisteten 230 Helferinnen bei 400 Hilfesuchenden 125 000 Einsatzstunden, im Schnitt sind dies 5000 bis 6000 Stunden pro Jahr. Diese Bilanz könne sich sehen lassen, sagte Mathis in seinem Rückblick. Zu Beginn ihres Wirkens waren gerade mal 14 Helferinnen bei 17 Hilfesuchenden im Einsatz, heute sind es rund 50 Helferinnen bei 60 Hilfeempfängern. Die Erfolgsgeschichte schlägt sich auch auf die Mitgliederzahlen nieder. Auch sie ist von anfangs 61 auf heute 180 Personen stetig gestiegen.

Im Jahr 1997 schloss sich die Stadt Mahlberg der Nachbarschaftshilfe an, es entstand unter allen Beteiligten eine vertrauensvolle und harmonische Zusammenarbeit bei der Hilfe von Bürgern für Bürger. Auch finanziell steht der Verein gut da. Nach der Gründung erhielt er noch Unterstützung vom Landkreis, von Gemeinden und Kirchen. Mittlerweile könne er auf diese Zuschüsse verzichten, der Verein trage sich selbst, so Mathis. Er versprach, das ehrenamtliche Tun und Wirken im Sinne der Mitmenschlichkeit und der Nächstenliebe auch in Zukunft als Aufgabe zu betrachten und zu verrichten.

Die beiden Vertreter der Kirche, Pfarrerin Henriette Gilbert und Pfarrer Mathias Ibach, dankten den Verantwortlichen für ihren Einsatz. Die Jubiläumsfeier wurde musikalisch umrahmt vom katholischen Kirchenchor.

Ehrungen

> Aktive Tätigkeit: Willi Mathis (25 Jahre Vorsitzender), Fritz Vogt (zehn Jahre Stellvertreter), Heinz Bausch (vier Jahre Rechner), Roswitha Hiller (21 Jahre Schriftführerin), Therese Woitalla (25 Jahre Beisitzerin), Theo Frey (zwölf Jahre Beisitzer) Johanna Lutterer (zehn Jahre Beisitzerin), Eckhard Moldenhauer (sechs Jahre Beisitzer), Heinz Stenzel (acht Jahre Kassenprüfer), Silvia Mathis (25 Jahre Betreuung Seniorenwohnanlage und 15 Jahre Einsatzleitung), Rosemarie Weber (16 Jahre stellvertretende Einsatzleiterin), Marianne Klem (17 Jahre Helferin), Ilse Göhringer (15 Jahre Helferin), Heike Dolenga (13 Jahre Helferin), Anna Geiger (6 Jahre Helferin) und Ramona Stulz (zwei Jahre Helferin).

> 25 Jahre passive Mitgliedschaft: Iris Ackermann, Annelore und Rudolf Bär, Werner Blum, Josef Disch, Jürgen Ernst, Dieter Fritschmann, Gertrud Göhringer, Ulrich Grünanger, Isolde Haller, Gerhard Hiller, Eberhard Hurst, Carmen Karcher, Ferdinand Kraus, Gertrud Lutterer, Jürgen Milde, Ingrid Müller, Eugen Schell, Klara Schillinger Anette Siefert, Heinz Siefert, Renate und Günther Siefert, Richard Sutterer, Doris Stulz, Gisela Vetter, Hedwig Weber, Ernst Weis, Elisabeth Zehnle.