Sanierungsbedürftig: das ehemalige Postgebäude in Kippenheim Foto: meg

Im ehemaligen Postgebäude sollen Wohnungen entstehen

Wenn dann richtig: Statt der eingeplanten 40 000 will die Gemeindeverwaltung 234 000 Euro in die Renovierung des ehemaligen Postgebäudes stecken, und so noch weiteren Wohnraum schaffen. Allerdings bräuchte der MGV dann ein neues Pobelokal.

Kippenheim. Ende vergangenen Jahres starb der langjährige Mieter der Dachgeschosswohnung in der Poststraße 24. Daraufhin plante die Gemeinde, die Räume zu renovieren, um sie wieder vermieten zu können. 40 000 Euro hat man dafür in den Haushalt eingestellt. Eine Summe, die auf Schätzungen beruhte, und mittlerweile Makulatur ist.

Laut Vorlage für die Gemeinderatssitzung am kommenden Montag (ab 19 Uhr im Rathaus) hat eine nähere Untersuchung ergeben, dass eine "umfangreiche Sanierung erforderlich" wird. In der Wohnung sei kein funktionstüchtiges Bad eingebaut, die Elektroleitungen seien veraltet und teilweise fehlten Heizkörper. "Hinzu kommt der allgemein schlechte Zustand der Wohnung." Das Lahrer Baubüro Geiger wurde beauftragt, ein Sanierungskonzept zu erarbeiten. Es sieht vor, ein neues Bad einzubauen und durch eine neue Raumaufteilung drei Schlaf- und ein Wohn-/Esszimmer zu schaffen.

Weil für diese Arbeiten neue Wasser- und Abwasserleitungen verlegt werden müssen, seien auch in der darunterliegenden Wohnung größere Eingriffe nötig. Das Problem: Dort hat der Männergesangverein seine Proberäume. Diese könnten deshalb "längere Zeit nicht beziehungsweise nur eingeschränkt genutzt werden", schreibt die Verwaltung und denkt noch einen Schritt weiter: Weil man sich somit ohnehin eine Übergangslösung überlegen müsste, könnte man den MGV gleich dauerhaft ausquartieren und die Proberäume ebenfalls in Wohnraum umwandeln. Mit den Verantwortlichen des Vereins, heißt es aus dem Rathaus, stehe man "im konstruktiven Austausch". Wie genau der aussieht, wollte MGV-Vorsitzender Hans-Jörg Burg auf Nachfrage der "Lahrer Zeitung" nicht äußern.

Klar ist indes, was nach Willen der Verwaltung im ersten Obergeschoss einmal entstehen könnte: zwei kleinere Wohnungen, um den Raum künftig flexibler nutzen zu können. Kosten soll das Ganze 234 000 Euro, also fast sechsmal so viel wie ursprünglich veranschlagt. Darin enthalten seien die Sanierung des Treppenhauses sowie die Planungshonorare. Die Verwaltung geht davon aus, dass zur Refinanzierung künftig 16 000 Euro pro Jahr in die Gemeindekasse fließen.

INFO

Zeitplan

Gibt der Gemeinderat seinen Segen, sollen die Gewerke zeitnah ausgeschrieben werden, um sie bereits im November vergeben zu können. Im Dezember/Januar sollen die Arbeiten starten. Die Verwaltung rechnet mit fünf bis sechs Monaten Bauzeit.