Strahlen mit den auf Hochglanz polierten Karossen um die Wette (von links): Bürgermeister Matthias Gutbrod, Unternehmenschef Jörg Mosolf und der Kippenheimer Geschäftsführer Meinrad Rein bei der offiziellen Inbetriebnahme der Süderweiterung. Foto: Bender Foto: Lahrer Zeitung

Mosolf ist um 40 000 Quadratmeter gewachsen / Volle Auftragsbücher

In "Rekordzeit", aber dennoch "auf den letzten Drücker" hat die Firma Mosolf ihre Süderweiterung fertiggestellt. Bei der offiziellen Einweihung war die Dringlichkeit zu sehen: Die 40 000 Quadratmeter große Fläche ist bereits pickepackevoll mit Autos.

Kippenheim. "Man erkennt: Wir brauchen den Platz", sagte Meinrad Rein gestern Nachmittag und unterstrich seine Worte mit einer ausholenden Armbewegung. Hinter dem Kippenheimer Mosolf-Geschäftsführer glänzten der noch frische Teer und Nobelkarossen aus Stuttgart in der Sonne: Alles belegt.

Der letzte Pinselstrich zur Markierung der Stellplätze – 2000 sind hinzugekommen – sei noch nicht gezogen gewesen, da rollten schon die ersten Fahrzeuge an, berichtete Rein. "Wir hatten schon vor der Erweiterung alles verkauft. Unsere Auslastung liegt derzeit bei mehr als 100 Prozent."

Gut drei Monate hat es gedauert, um Ackerland in eine hochmoderne Logistikfläche für nun bis zu 32 000 Autos zu verwandeln. Architekt Roland Winkelhardt hatte beeindruckende Zahlen mitgebracht, die verdeutlichten, "was da in den vergangenen Wochen geleistet" wurde. Sie rangen nicht nur Bürgermeister Matthias Gutbrod und Vertretern der ausführenden Firmen, sondern auch Unternehmenschef Jörg Mosolf, der mit seinem Bruder Peter eigens vom Stammsitz in Kirchheim/Teck zur Eröffnung angereist war, ein fast andächtiges Nicken ab: 14 000 Kubikmeter Oberboden wurden abgetragen, 87 000 Tonnen Schotter zum Anheben des Geländes und als Frostschutz verarbeitet, 1200 Tonnen Zement eingebracht, 12 000 Tonnen Asphalt  aufgetragen, 1200 Meter Entwässerungsleitungen und zwei Kilometer Leerrohre verlegt. Unterm Strich habe das Projekt das Unternehmen rund 2,8 Millionen Euro gekostet.  

Davon entfallen 65 000 Euro auf die Wiederinstandsetzung des Mattwegs. Den hatte man als Baustraße genutzt – zum Leidwesen von nicht wenigen Fußgängern und Radfahrern, für die es in den vergangenen Wochen und Monaten dort kein Durchkommen gab. Doch das, sagte Rathauschef Gutbrod, müsse man in Kauf nehmen, "wenn wir unseren Firmen die Möglichkeit zur Expansion geben wollen". Man tue es sogar gern. "Vor allem, wenn es nachher besser ist als zuvor." Der Mattweg, davon habe er sich selbst ein Bild gemacht, sei "wieder tipptop".

Das Verhältnis von Unternehmen und Gemeinde ist es schon lange, wie den Worten von Jörg Mosolf zu entnehmen war. "Vor 16 Jahren haben wir zum ersten Mal über die Erweiterung gesprochen. Im Rathaus hat man uns bis zur Umsetzung stets den Rücken gestärkt." Dafür könne sich Kippenheim über einen "verlässlichen Partner" freuen, der mehr als 400 Mitarbeitern eine Perspektive biete und eine solche selbst vor Ort sieht. Mosolf: "Die Kunden vertrauen uns und damit auch dem Standort Kippenheim."

INFO

"2018 das erste Parkhaus"

Im Vorfeld der Mosolf-Erweiterung hatte es kritische Stimmen von Naturschützern gegeben, die den Fahrzeuglogistiker als "Flächenfresser" bezeichneten und ihn aufforderten, in die Höhe statt in die Breite zu bauen. Am Rande der Einweihung äußerte sich Jörg Mosolf gegenüber der "Lahrer Zeitung" zu den Zukunftsplänen seines Unternehmens in Sachen Parkhäuser:  "An unserem Standort in Illingen sind die Pläne so weit, dass wir 2018 unser erstes Parkhaus für 3000 bis 5000 Autos bauen wollen. Dazu gab es einige bürokratische Hürden abzubauen. Hinzu kommen immense Kosten von 15 bis 25 Millionen Euro. Man dürfte also verstehen, dass wir uns erst sicher sein müssen, ob so etwas an einem Standort funktioniert, bevor wir es umsetzen. Für Kippenheim kann ich mir ein Parkhaus künftig aber durchaus vorstellen."