Bürgermeister Matthias Guderjan (von links) ehrte Karl Burkhart sowie Christel und Lothar Kauschwitz. Fotos: Thürling Foto: Lahrer Zeitung

Neujahrsempfang: Bürgermeister Matthias Guderjan mit einem Rück- und Ausblick / Engagement gewürdigt

Viele Menschen aus Kenzingen, aber auch Abgeordnete sowie Bürgermeister der Nachbarorte sind der Einladung der Stadt zum Neujahrsempfang am Dreikönigstag gefolgt. Der Bürgersaal des Rathauses war wieder am Rande seiner Platzkapazitäten.

Kenzingen. Bürgermeister Matthias Guderjan lenkte zu Be ginn die Aufmerksamkeit auf die politischen Entwicklungen des vergangenen Jahres. Der Krieg in Syrien, Terror, Millionen Menschen auf der Flucht, die Geschehnisse in der Türkei und die Präsidentschaftswahl in den USA, dies alles hinterlasse den Eindruck einer "deprimierenden Perspektive". Auch in Deutschland ist der Terror angekommen – "Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulisten". In Europa sei nationalstaatliches Denken erstarkt. Im Landkreis habe sich auch infolge der zunehmenden Einbrüche und der Morde in Freiburg und Endingen eine große Verunsicherung ausgebreitet.

Für Kenzingen war 2016 dennoch kein schlechtes Jahr: "Steigende Wirtschaftsdaten, kaum Arbeitslose, keine Katastrophen in 2016". "Uns geht es gut, aber wir empfinden es nicht so", wie Guderjan hervorhebt.

Manches wurde erreicht. Der Beschluss die Güterzuggleise entlang der Autobahn zu bauen und die Umsetzung des Notstromkonzeptes sind Beispiele dafür. Die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung, Investitionen in die Bildungseinrichtungen und die Neuerschließung von Bauplätzen unterstreichen die positive Entwicklung. Zudem steht die Stadt "finanziell gut da, wie kaum einmal in der Vergangenheit" und ist stark nachgefragt in den Bereichen Wohnen und Gewerbe.

Für 2017 müsse es das Ziel sein, die Stadt ausgewogen weiterzuentwickeln. Guderjan umriss einige markante Vorhaben der Stadt. Baubeginn der Lärmschutzwände an der Bahn im Februar, Fortführung des Hochwasserschutzes in Bombach und Nordweil im Juni, die Sanierung der Aula des Gymnasiums ab August und im September Baubeginn im Franziskanergarten mit Kindertagesstätte und Pflegeplätzen. Guderjan fasste zusammen: "Die Bürgerschaft ist Zweck des Handelns von Gemeinderat und Verwaltung. Die Bürgerschaft ist es, die die Infrastruktur nutzt und mit Leben erfüllt."

Auf Beschluss des Gemeinderates erfolgten mehrere Ehrungen. In Anerkennung besonderer Leistungen auf kulturellem Gebiet wurden Christel und Lothar Kauschwitz geehrt, die seit 1964 die Löwen-Lichtspiele führen. Zahlreiche Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene seit 1991 belegen das erfolgreiche und langjährige Engagement beider.

Karl Burkhart erhielt eine Ehrenplakette in Anerkennung seines besonderen Einsatzes im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Er ist seit 30 Jahren im Vorstand des SV Hecklingen und war dort mehr als 14 Jahre als Vorsitzender tätig. Besonders hervorzuheben sei sein Wirken als Initiator und Organisator von zahlreichen Aktivitäten und als Sprecher der Hecklinger Vereinsgemeinschaft. Als Beispiele nannte Guderjan das Hecklinger Schlossfest und den Beitrag der Hecklinger Vereinsgemeinschaft beim Altstadtfest. "Burkhart trägt seit vielen Jahren zur nachhaltigen Stärkung der Dorfgemeinschaft bei", unterstrich der Bürgermeister.

Die jugendlichen Blechbläser der Stadtkapelle mit Tristan Römer, Felix Schmidt und Kristof Haverkorn sorgten für die musikalische Begleitung des Neujahrsempfangs.