Gudrun Reiner (links) wurde als Vorsitzende des Fördervereins Oberrheinische Narrenschau bestätigt. Rechts im Bild VON-Narrenmeister Klaus-Peter Klein. Fotos: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Museum: Einrichtung in Kenzingen besteht seit 40 Jahren / Jubiläumshock / Rückläufiges Interesse

Seit 40 Jahren gibt es die Oberrheinische Narrenschau, die in der Kenzinger Altstadt etwas versteckt in einem Gässchen hinter der Kirche liegt. Jetzt wurde das Jubiläum mit einem Hock gefeiert.

Kenzingen. Viele Besucher ließen sich auf den Bänken im Außenbereich nieder und nutzten die Gelegenheit für einen Rundgang durch die Ausstellungsräume auf fünf Etagen. Das Kleinod voll von närrischem Sammelsurium verzeichnet einen Besucherrückgang, weswegen der Narrenmeister des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte (VON), Klaus-Peter-Klein, und die Vorsitzende des Fördervereins der Narrenschau, Gudrun Reiner, zur intensiven Werbung für den närrischen Hort aufriefen.

Die Wurzeln des Narrenmuseums reichen ein halbes Jahrhundert zurück. Schon 1966 gab es den Wunsch bei den Oberen des VON, allein es fehlten passende Räumlichkeiten und das nötige Verständnis in den Städten der Vogteien. Mit Letzterem konnten die Üsenberger punkten. Es dauerte trotzdem noch zehn Jahre bis zur Einweihung der Oberrheinischen Narrenschau im ehemaligen Bechtoldschen Herrenhaus in der Altstadt. Mit 111 Pfennigen hatte der vereinbarte jährliche Mietzins lediglich symbolischen Charakter. Am 29. Januar 1976 fand der feierliche Einzug statt.

1984 wurde der Förderverein gegründet, der das Museum auf vielfältige Art unterstützt. Dieser hielt im Rahmen der 40-Jahr-Feier seine Hauptversammlung im Atrium des Gymnasiums ab. Ein eindrucksvolles Aushängeschild für die Stadt attestierte Bürgermeister-Stellvertreter Günter Krug. 45 Körperschaften, 82 Zünfte und 209 Einzelmitglieder zählt der Förderverein. Zwei weitere Zünfte stehen kurz vor dem Eintritt, wie die Vorsitzende Gudrun Reiner in ihrem Rückblick auf ein arbeitsreiches Jahr bekannt gab. Es sei das ganze Jahr Leben in der närrischen Galerie. Der städtische Jahreszuschuss betrug weiterhin 4500 Euro. Wünschenswert wäre, so die Vorsitzende, dass die alten Nachtspeichergeräte bald ausgetauscht würden, um Energiekosten einzusparen. Ein Fernsehprojekt ist auf der Zielgeraden. Zehn Monitore sind installiert und bieten allen Zünften die Möglichkeit, eigene Beiträge dem Publikum zu präsentieren. Allerdings seien die Bemühungen im letzten Jahr nicht ganz belohnt worden. Der Besucherandrang sei rückläufig und solle recht bald eine Kehrtwende einschlagen.

Die finanzielle Seite beleuchtete Thomas Rössler. Der errechnete Reingewinn fließt in die Fernseher-Beschaffung. Narrenmeister Klaus-Dieter Klein ist nach eigenem Bekunden restlos zufrieden mit der getätigten Arbeit rund um die Narrenschau, wäre da nicht das Nachlassen bei den Besuchern. Hier seien alle gefordert. Jede noch so kleine Gruppe, die Kenzingen streife, sei willkommen.

Bei den Wahlen wurde Gudrun Reiner zum sechsten Mal ins Amt der Vorsitzenden berufen. Thomas Rössler bleibt dem Gremium als Schatzmeister erhalten. Für die aus privaten Gründen ausscheidende Heike Dick wurde Ulrike Maurer als neue Schriftführerin eingeführt.