Mit dem symbolischen Spatenstich begann am Dienstag das Bauprojekt im Franziskanergarten in Kenzingen. Foto: Schnabl

Stadt Kenzingen und Arbeiterwohlfahrt bauen im Franziskanergarten gemeinsam einen Komplex

Großprojekt für die Stadt Kenzingen: In Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt wird im Franziskanergarten eine Kindertagesstätte und ein Wohnbereich für zwei Pflege-gruppen entstehen. Insge-samt werden 6,5 Millionen Euro investiert.

Kenzingen. Ein weiterer Bauabschnitt sieht Wohnungen für Familien und Senioren vor, wie beim Spatenstich am Dienstag mitgeteilt wurde. Von den 6,5 Millionen Euro Gesamtkosten entfallen 2,5 Millionen Euro auf die Kindertagesstätte. Einkalkuliert werden 40 Prozent an Zuschüssen, wodurch die Belastung um etwa eine Million Euro reduziert wird. Für die auf dem freien Markt zu offerierenden Wohnungen sind noch keine Kostenberechnungen erfolgt.

Der Umzug der Feuerwehr in das neue Gerätehaus sowie die gesetzlichen Forderungen, in Pflegeheimen nur noch Einzelzimmer vorzuhalten, hat bei der Stadtverwaltung und dem Heimträger einen gravierenden Planungsprozess ausgelöst. Einig waren sich die beteiligten Gremien, dass die Grundstücke verschiedene Ziele der Stadtentwicklung dienen sollen.

Zwei Jahre zogen ins Land, mehrere Wettbewerbe für die Bauvorhaben wurden ausgeschrieben. Letztlich bekam die Firmengruppe Orbau aus Zell am Harmersbach den Zuschlag. Entstehen werden in zwei Baukörpern eine Kindertagesstätte für 65 Sprösslinge, zwei Pflegegruppen mit 30 Einzelzimmern und ein Wohngebäude mit voraussichtlich 14 Wohnungen, wie Bürgermeister Matthias Guderjan erläuterte.

Die Kindertagesstätte im Erdgeschoss wird die Außenspielfläche im Klostergarten nut zen. Die beiden Pflegegruppen im ersten und zweiten Obergeschoss docken direkt am Klostergebäude an. Zuletzt wird der Bau der Familienwohnungen im Bereich der Klostergasse und des Unteren Zirkels erfolgen. Die Zuständigkeiten teilen sich Stadt und Arbeiterwohlfahrt (Awo). Die Kommune finanziert die Kita und der Wohlfahrtsverband die Pflegegruppen. Vor wenigen Tagen unterzeichneten die Vertragspartner die notariellen Verträge. Die Kindertagesstätte soll voraussichtlich noch im ersten Quartal nächsten Jahres seiner Bestimmung übergeben werden.

Bürgermeister Guderjan sieht die Entstehung eines sehr komplexen Projekts, bei dem es mehrere Interessen abzuwägen galt. Mit der Kita bringt die Stadt junges Leben in den Klostergarten. In gleichem Maße wird das Engagement der Arbeiterwohlfahrt in der Üsenbergerstadt dauerhaft gestärkt, das Angebot für Senioren deutlich verbessert.

Der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt und frühere Freiburger Sozialbürgermeister Hansjörg Seeh zollte Kenzingen für das Projekt seinen Respekt. Erwartungen, das Pflegeheim an der Eisenbahnstraße mit dieser Erweiterung zukunftssicher zu gestalten, seien in vollem Umfang erfüllt worden. Jetzt werde die Awo die vorgesehenen, umfangreichen Renovierungen der Klosteranlage in Angriff nehmen. Nach Inbetriebnahme der 30 Einzelzimmer ab April 2019 wird ein modernes Pflegeheim in historischen Mauern mit rund 70 Plätzen zur Verfügung stehen. "Die Awo bleibt ein zuverlässiger Partner von Kenzingen", schloss Seeh seine Ausführungen.