In einigen Abschnitten war die Idylle bei der Gewässerschau auf der Elz untrüglich. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Gewässerschau: Im Uferbereich der Alten Elz ist nicht alles im grünen Bereich / Sechsstündige Bootsfahrt von Riegel bis Kappel

Mehrere kleine Umweltfrevel sind bei der Gewässerschau auf der Alten Elz aufgefallen, insbesondere Müllablagerungen und ins Flussbett ragendes Geäst. Aber auch das Erlensterben und eine Kleingartenanlage auf Gemarkung Kenzingen standen im Fokus.

Kenzingen (ws). Der Wasserverband "Alte Elz" mit dem Vorsitzenden Bürgermeister Matthias Guderjan lud seine Mitglieder, Behördenvertreter und Wasserkraftnutzer zur jährlichen Begutachtung des Flusslaufs ein. In drei Booten startete man an der Riegeler Einlassschleuse die 22 Kilometer lange Tour. Das Zuständigkeitsgebiet endete in Kappel-Grafenhausen mit einer Abschlussbesprechung. Im Fokus dabei: Hochwassersicherheit, Gewässerreinhaltung, Uferbefestigung.

Auf der Referenzstrecke, wie der erste Abschnitt bis zum ehemaligen E-Werk in Kenzingen untertitelt wird, war Geschwemmsel stetiger Begleiter. Treibgut kann im naturbelassenen Areal im Uferbereich unliebsame Ablagerungen hervorru fen. Verunreinigungen und eine redu-zierte Fließgeschwindigkeit sind die Folgen, der Wirkungsgrad an Energie für die Wasserkraftnutzer sinkt. Seitens des forstlichen Beraters Johannes Kaesler wurden auch Ratschläge zur naturnahen Gestaltung und Bepflanzung eingebracht. Eine Kleingartenanlage auf Höhe der Kenzinger Reithalle müsse wegen mehrerer Übertretungen eindringlich hinterfragt werden, zeigte sich Guderjan kritisch bei der Vorbeifahrt. Die Stadt habe reagiert und die Pachtverträge mit den bisherigen Nutzern im Zuge von Aus gleichsmaßnahmen für Industrieansiedelung gekündigt.

Im weiteren Flusslauf hat eine Renaturierungsmaßnahme durch das Einbringen sogenannter Buhnen in das Flussbett den Bewuchs des "blühenden Hahnenfußes" zum Erliegen gebracht. Die hölzernen Hindernisse wurden dabei fast rechtwinklig in den Flusslauf vorgebaut, um zusätzliche Strömungen zu erzeugen und einem Gedeihen der unliebsamen Wasserpflanze wirksam vorzubeugen. Noch einmal bestiegen die Inspekteure ihre Kähne. Geschäftsführer Werner Henninger, der den Mängelbericht anfertigen wird, notierte das Auftreten des Japanischen Knöterichs. Vermutlich hatte infiziertes Auffüllmaterial auf feuchtem Untergrund dem fernöstlichen Floravertreter eine ideale Brutstätte geboten. Das gefährliche wie schnellwüchsige Unkraut sorgt mit seiner starken Wurzelbildung für durchlässige Befestigungen. Im schlimmsten Fall kann das zu Dammbrüchen führen. Das Problem muss sprichwörtlich an der Wurzel gepackt werden. Einfache Mäharbeiten reichen nicht aus. Die Pflanze mit Wurzelwerk ist auszutrocknen, danach zu verbrennen.

Nach mehr als sechs Stunden endete die Fahrt in Kappel-Grafenhausen. Insgesamt ist die Elz in einem guten Zustand, waren sich alle einig.