Der neunjährige Luca aus Waldkirch pumpt mittels Kippschalter ein Druckluftkissen auf, das eine Palette in die Schräge und somit den Wassertrog zum Überlaufen bringt, dessen Inhalt in einen Eimer schwappt. Foto: Ande

Mädchen und Jungen ab zehn Jahren können beim Ortsverband in Kenzingen mitmachen

Die Nacht hell erleuchten, ein überschwemmtes Gebiet trockenlegen oder Trinkwasser aufbereiten: Das und vieles mehr leistet das Technische Hilfswerk. Am Sonntag stellte das THW in Kenzingen seine Jugendarbeit vor. Ab zehn Jahren kann man mitmachen.

Kenzingen. Die jungen Besucher erhielten auf spannende und spielerische Weise einen Einblick in das kleine Einmaleins der Rettungsmethoden. An neun Stationen bestand die Gelegenheit, beispielsweise hydraulische Geräte zu bedienen, sich aus einer Höhe abseilen zu lassen oder Feldtelefone aus der Zeit des analogen Fernsprechens zu betätigen. Auch eine Rundfahrt im blauen THW-Einsatzfahrzeug war bei den Mädchen und Jungen ein begehrter Zeitvertreib.

Der THW-Ortsverband Emmendingen, der vor 30 Jahren seinen Sitz von der Kreisstadt nach Kenzingen verlegte, fand im Einfangweg ausreichend große Räumlichkeiten vor, um auch Jugendarbeit betreiben zu können. Somit blickt die Nachwuchsgruppe inzwischen auf ihr 30-jähriges Bestehen zurück – Grund genug für die 22-köpfige Abteilung, bei einem Jugendtag anderen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, einmal beim THW hineinzuschnuppern und Technik hautnah zu erleben. Da konnte man mittels Kippschalter ein Druckluftkissen aufpumpen, das eine Holzpalette mit vollem Wasserkübel in Schräglage brachte, bis aus dem Gefäß Wasser in einen Eimer lief und diesen füllte. Die Pneumatik spielt beim THW eine große Rolle, etwa wenn nach einem Erdbeben große Trümmerteile bewegt werden müssen. Das THW in Kenzingen verfügt über Druckluftkissen, die bis zu 40 Tonnen schwere Gewichte stemmen können – am Sonntag kamen sie beim Anheben von Autos zum Einsatz.

Auch das Retten aus Höhen und Tiefen zählt zum Einsatzspektrum des THW. Aus einer Höhe von rund vier Metern durften sich interessierte Mädchen und Jungen in einen Übungstunnel abseilen lassen – in der Wirklichkeit können die Seile bis zu 50 Meter lang sein. Bei Naturkatastrophen beispielsweise kommen topografische Karten zum Einsatz. Mittels UTM-Koordinaten konnten die jungen Besucher aus dem Landkreis ihren jeweiligen Wohnort ermitteln.

Bundesweit im Einsatz

Gemeinsam mit dem Leitungsteam der THW-Jugend des Ortsverbands Emmendingen hatte deren stellvertretender Leiter Sebastian Schmieg den vielfältigen Tag vorbereitet und durchgeführt. Ebenso wie die anderen Führungskräfte um den Ortsbeauftragten Bernd Schmidt stand er den Eltern und Großeltern, die mit ihrem Nachwuchs beim THW vorbeischauten, gern Rede und Antwort. So berichteten sie von den Einsätzen des THW, die bundesweit und auch im Ausland stattfinden. In den vergangenen zwei, drei Jahren waren die THWler aus dem Landkreis Emmendingen beispielsweise beim Hochwasser in Magdeburg, bei einem Flugzeugabsturz in Gütenbach und bei der Schlammlawine in Waldkirch im Einsatz. Auch als bei einem Brückenabriss in Freiburg ein Fußgängersteg als Behelfsübergang installiert werden musste, war das Können des THW gefragt.

Wer sich für ein ehrenamtliches Mitwirken beim Technischen Hilfswerk interessiert, erhält nähere Informationen im Internet auf der Homepage https://ov-emmendingen.thw. de/ sowie auf der Facebookseite https://www.facebook. com/THW.Jugend.Emmendingen.