Eine erste Kostprobe lieferten die Schülerinnen und Schüler der bisherigen Bläserklasse unter der Leitung von Franz Schindler. Fotos: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Bläserklasse: Grundschule und Stadtkapelle kooperieren

Kenzingen (ws). Musik liegt in der Luft – seit rund einem Jahr auch in den Klassenzimmern der Grundschule Kenzingen. Gemeinsam mit der Stadtkapelle als Kooperationspartner wird dort eine Bläserklasse unterrichtet – jetzt mit Brief und Siegel.

Bei der Weihnachtsfeier wurde im Beisein des Präsidenten des Oberbadischen Blasmusikverbandes, Harald Bobeth, eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben. Der Rahmen hätte nicht besser gewählt werden können. Die Grundschüler versammelten sich am letzten Schultag des Jahres alle in der alten Turn- und Festhalle zu einem kleinen Fest.

Ein essenzieller Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen sei die Musik, so Harald Bobeth. Für Kinder bleibe heutzutage neben der schulischen Bildung kaum noch Zeit für ein Hobby. Grundschüler sollten aber die Chance wahrnehmen können, Musik als Lebenszeitgestaltung wahrzunehmen und auszufüllen.

Die Stadtkapelle hat sich dieses Ansinnen zu eigen gemacht, dass ein musikalisches Hobby ohne zusätzlichen Stress erlernt werden kann. Die Bläserklasse sei eine Win-Win-Situation, so sehen es die Rektorin Birgit Beck und der Vorsitzende der Stadtkapelle, Bernd Rein. Der Organisationsaufwand mit Instrumenten und Notenbeschaffung wäre für den Schulkörper immens. Möglich wird dieses Angebot letztlich nur durch die Kooperation mit der Kapelle, die ihrerseits auf diese Weise aktive Nachwuchsförderung und -gewinnung betreiben kann.

Grundsätzlich kann jedes Kind in der Bläsergruppe aufgenommen werden. Vorkenntnisse sind keine nötig. Eine Stunde Orchesterunterricht in der Woche steht für die Freiwilligen auf dem Stundenplan. Das Lieblingsinstrument kann ausgeliehen werden. Der Unterricht wird von den Musikpädagogen Sybille Schlenker und Franz Schindler zeitgleich erteilt. Die Dritt- und Viertklässler werden getrennt ausgebildet. Dann entscheidet jeder, ob er seine "Karriere" bei der Stadtkapelle im Jugendblasorchester fortsetzen will oder nicht.

Das Projekt kommt an, die Anmeldungen sind vielversprechend, wie die Verantwortlichen berichten. Die Kosten betragen 12,50 Euro pro Schüler und Monat.

Bernd Rein möchte die Eltern ermutigen, jetzt den ersten Schritt für ihre Zöglinge einzuleiten, und zitierte abschließend den Deutschen Musikrat, der von "Mehrwert an musikalischer Bildung" sprach.