Die neue Unterkunft für Flüchtlinge in der Franzosenstraße 12a Foto: Ande

Fertigstellung des Wohnhauses in der Franzosenstraße

Dem Landkreis Emmendingen steht ein weiteres Gebäude zur Unterbringung von geflüchteten Menschen zur Verfügung: Die Stadt Kenzingen hat ihren Neubau in der Franzosenstraße 12a fertiggestellt.

Kenzingen. Mit der Belegung rechnet Bürgermeister Matthias Guderjan im Mai, wie er bei einem Vor-Ort-Termin anlässlich der Fertigstellung des Objekts am Montag sagte. Der Bürgermeister erinnerte an die Zeit im Oktober 2015, als die enorm hohe Zahl der ankom menden Flüchtlinge den Landkreis und die Kommunen vor große Herausforderungen gestellt hatten. In jenen Tagen beschloss der Gemeinderat Kenzingen den Bau eines Wohnhauses für Flüchtlinge nach dem "Herbolzheimer Modell": Die Stadt trägt die Baukosten und vermietet das Gebäude an den Landkreis, der für die Unterbringung der Asylbewerber für die Dauer der Anerkennungsverfahren zuständig ist.

Der Baubeginn, so Guderjan, sei wegen zusätzlicher Auflagen bei Hochwasser- und Lärmschutz erst verspätet am 1. Juni vergangenen Jahres erfolgt, die Bauzeit habe danach rund zehn Monate betragen. Der Bürgermeister äußerte die Hoffnung, dass die "sehr angemessene Unterbringung" zur Integration beitragen werde und die künftigen Bewohner den Wohnraum respektvoll und dem Nutzen entsprechend behandeln werden.

Mit der Erstellung des Gebäudes beauftragt wurde die städtische Baugesellschaft. Laut deren Geschäftsführer, Rechnungsamtsleiter Markus Bührer, werden die Baukosten voraussichtlich 1,65 Millionen Euro betragen und damit 70 000 Euro weniger als geplant. Die Belegung erfolge durch den Landkreis; drei Familien – zwei syrische und eine nigerianische – mit ungefähr 20 Personen würden den Anfang machen. Dies bedeute weiterführende Aufgaben für die Stadt wie die Bereitstellung von Kindergarten- und Schulplätzen.

Auf den drei Etagen gibt es neun Wohnungen, so Architekt Achim Schlager, die zwei bis vier Zimmer umfassen und 40 bis 90 Quadratmeter groß sind. Die Gesamtwohnfläche beträgt 600 Quadratmeter, auf denen bis zu 60 Menschen leben werden. Am Bau seien viele Kenzinger Firmen beteiligt gewesen.

Für den Landkreis Emmendingen sagte Hans-Peter Rothard, Leiter des Amts für Flüchtlingsaufnahme und Integration, dass es im nördlichen Kreisgebiet mit Kenzingen, Herbolzheim und Malterdingen inzwischen eine recht hohe Dichte an Flüchtlingsunterkünften gibt.