Beim Abschlusskonzert bewiesen die Grafenhausener Grundschüler, was man in zwei Jahren so alles lernen kann. Foto: dec

Nach zwei Jahren geht die Kooperation von Schule und Musikkapelle (vorläufig) zu Ende

An der Ferdinand-Ruska- Schule hat ein zweijähriges Musikprojekt seinen vorläufigen Abschluss gefunden. Das "Musikatelier" hatte zum Ziel, interessierte Kinder in Sechsmonatsschritten vier Blasmusik- und Rhythmusinstrumente näherzubringen.

Kappel-Grafenhausen. 29 von ursprünglich etwa 45 Kindern hatten dem Musikatelier- Projekt durchgehend die Treue gehalten und nun bei einem kleinen Abschlusskonzert in der Schule ihren ersten Auftritt vor größerem Publikum gehabt. Natürlich mit großem Lampenfieber, aber sichtlicher Lust. Ob an Querflöten, Klarinetten, Trompeten oder Schlagzeug: Da waren Kinder am Werk, die ohne ein entsprechendes Angebot wohl nie auf die Idee gekommen wären, mehrere Musikinstrumente der Reihe nach auszuprobieren. Klar, nicht alle werden weitermachen. Doch etwa beim Saxofon-Solo von Lea Matzat (neun Jahre) oder einem Solo an der Trompete von Hannes Hertweck (zehn Jahre) ließ sich schon spüren, dass sie und andere nicht nur besonders fleißig für das Abschlusskonzert geübt hatten, sondern vielleicht noch mehr musikalischen Ehrgeiz entwickeln könnten.

Die Vorsitzende der Musikkapelle, Gabriele Hertweck, hatte unter anderem mit Hans Burg als Ausbilder der Grafenhausener Jugendkapelle das Musikprojekt maßgeblich vorbereitet. Zuvor hatte die Bundesvereinigung kultureller Kinder- und Jugendbildung bundesweit dafür eine Finanzierung angeboten. Viele interessierte deutsche Musikvereine wurden dabei nicht berücksichtigt, die Grafenhausener kamen vor zwei Jahren dank akribisch erarbeitetem und überzeugendem Konzept durch. Ihr Kernpunkt war das "Instrumentenkarussell", um interessierten Grundschulkindern die Möglichkeit zu geben, ihre Neigungen herauszufinden. Neben Hertweck und Burg hatten auch Ilka Schmidt, Thorsten Pabst und Michaela Wagner als musikalische Betreuer mitgewirkt. Möglich wurde das Projekt nicht zuletzt, weil die Ferdinand-Ruska-Schule von Anfang an mitzog. Deren Rektorin Maria Gut urteilt heute: "Das war ein tolles Projekt, wir würden eine Fortsetzung sehr gerne weiter unterstützen."

INFO

Gibt es eine zweite Runde?

Ob das Musikatelier fortgeführt wird, steht noch nicht fest. Die Förderung war eine einmalige. Aber bei der Grafenhausener Musikkapelle und Förderverein der Schule wird mittlerweile darüber nachgedacht, das Projekt alleine fortzusetzen. Vielleicht, hofft Hans Burg, entstünde daraus sogar eine feste musikalische Institution an der Schule samt eigenem Schülerorchester. Davon könnte dann auch die Grafenhausener Kapelle profitieren. Einige der Projekt-Kinder sind daran interessiert, dort eine Instrumentenausbildung zu beginnen.