Es passte alles: Der Bereich zwischen Rathaus und Kirche und war stimmungsvoll beleuchtete, die Musiker lieferten die passende Unterhaltung. Foto: Decoux-Kone

MK Grafenhausen schafft besonderes Flair

Grafenhausen. Einen musikalischen Sommerabend vor schöner Kulisse haben die Besucher des Open-Air-Konzerts der Musikkapelle Grafenhausen erlebt. Vor fünf Jahren hatte bis dato das letzte Konzert unter freiem Himmel zwischen Rathaus und Kirche stattgefunden; immer wieder hatte man wegen schlechten Wetters in die Festhalle ausweichen müssen. Umso mehr freute es die Musiker, dass es nun ohne Regen, dafür mit lauen Temperaturen klappte.

Die Atmosphäre auf dem Kirchenvorplatz stimmte genauso wie die ausgewählten Stücke der Musikkapelle unter der Leitung von Steffen Jäger. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde der Kirchenvorplatz stimmungsvoll beleuchtet und gab dem Konzert so eine besondere Note. Als Gastkapelle waren die Nachbarn aus Kappel mit Dirigent Josef Loosmann gekommen. Sie präsentierten im zweiten Teil Hits der 70er- und 80er-Jahre, die schwungvolle Polka "Ein halbes Jahrhundert" und die Ballade "The Power of Love".

Auch die Big Band muss eine Zugabe spielen

Den Konzertabend eröffneten die Gastgeber vor einem großen Publikum. Helena Sauter und Raphael Hägle vom Jugendbeirat führten charmant durch den Abend und versorgten das Publikum mit Hintergrundwissen, verpackt in launige Worte, zu den einzelnen Stücken.

Das, was heutzutage als Orchester eines Musikvereins bekannt ist, hat eine lange Tradition. Die Wurzeln liegen bei der kriegerischen Marschmusik von Militärorchestern, die den Soldaten Mut machen sollte. Die Märsche haben sich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt, sind "entstaubt" worden. Das präsentierten die Musiker eindrucksvoll mit dem ganz jungen Marsch "Euphoria". Danach ging die musikalische Reise an einen Badestrand, an dem die Menschen ausgelassen feiern und bis in die Morgenstunden zu Livemusik tanzen. Die Musiker hatten es in dem Open-Air-Ambiente nicht schwer, das Publikum, mit dem Stück "Cuban Sound" auf eine solche Gedankenreise mitzunehmen. Rockig verabschiedeten sich die Musiker mit den drei größten Hits der Rolling Stones.

Bühne frei hieß es erstmals für die neu gegründete Big Band "Blue Forest Big Band", ein offenes Projekt für alle, die Spaß am Jazz haben. Die 17 Musiker mit Bandleader Steffen Jäger haben sich dem Jazz-Standard und dem Swing verschrieben, sind aber so flexibel, dass sie auch moderne Stücke, etwa von Guns n’ Roses neu interpretieren. Mit wechselnder Besetzung und losgelöst von der Musikkapelle Grafenhausen ist die Big Band für junge interessierte Musiker offen. Beim Open-Air-Konzert kam auch die Big Band nicht um eine Zugabe herum.