Zum Hochwasserschutz waren auch Baumaßnahmen im Taubergießen erforderlich, wie Gerold Sahl (Zweiter von rechts) informierte. Auch Peter Weiß (rechts) lauschte interessiert den Ausführungen. Foto: Mutz

40 Bürger unterwegs mit Peter Weiß / Nicht überall ist man vom Konzept überzeugt

40 Teilnehmer haben sich mit CDU-Bundestagsabgeordnetem Peter Weiß auf eine Radtour entlang des Rheins begeben. Eine Resonanz, die Organisator und CDU-Ortsvorsitzender Hans-Peter Urban aus Kappel-Grafenhausen positiv überraschte.

Kappel-Grafenhausen/Schwanau. Ziele der Tour der südlichen CDU-Gemeindeverbände und des Ortsverbands Schwanau waren die Baumaßnahmen im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms für den Hochwasserschutz mit dem Rückhalteraum Elzmündung bei Kappel, im Taubergießen und im Schwanauer Ortsteil Wittenweier.

Das Thema Hochwasserschutz und Rückhalteraum genießt in der Region große Aufmerksamkeit, besonders bei den betroffenen Gemeinden im Bereich der Überflutungsflächen wie der Gemeinde Schwanau. Zum komplexen Thema der Baumaßnahmen an Rhein und Taubergießen informierte Gerold Sahl, stellvertretender Ortsvorsitzender in Kappel-Grafenhausen.

Erste Anlaufstelle war das Einlassbauwerk am Rhein mit Fischaufstieg, das für den Rückhalteraum neu errichtet wurde. Das Bauwerk ist in den Rheinseitendamm auf dem rechtsrheinischen Teil der Gemeinde Rhinau etwa 150 Meter nordöstlich der Rheinfähre integriert. Damit soll bei Hochwasser der kontrollierte Abfluss in den Rückhalteraum gewährleistet sein. Für den Fischaufstieg werden dem Rhein dauerhaft zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde entnommen und durch den sogenannten Kolksee in den Altrhein geleitet.

Im weiteren Verlauf entlang des Dammes wurde deutlich, dass zur Regulierung etliche andere Bauwerke noch am Entstehen sind. Bis Ende 2017 sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein.

Der Weg führte weiter über die Gifizbrücke, vorbei an den wilden Weiden bis an den Ortsrand Wittenweier. Dort sieht man die Maßnahmen skeptischer, wie der Ortsvorsteher und Schwanauer CDU-Verbandsvorsitzender Sven Kehrberger sagte (siehe Info).

Einen großen Mehrgewinn hatten die Teilnehmer dann mit der Fahrt durch eines der letzten und schönsten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs. Den abendlichen Abschluss gab es im ehemaligen Gasthaus Sonne in Wittenweier, jetzt "Kehrbergers Herberge", bei kühlen Getränken, Wurstsalat und Bibeliskäs.

INFO

Bedenken in Schwanau

Durch die Nähe der Überflutungsflächen befürchtet man in Schwanau einen steigenden Grundwasserspiegel und nasse Keller. Die Wasserversorgung von Wittenweier, Nonnenweier und Ottenheim werde zu etwa 90 Prozent dezentral über Hausbrunnen gewährleistet. Durch einfließende Sedimente könnten Pumpenbrunnen beschädigt werden, so eine weitere Befürchtung.