Bürgermeister Jochen Paleit dankt Ehrenamtlichen und zeichnet erfolgreiche Sportler aus
Von Michael Masson
Wenn sämtliche 200 Ehrenbriefempfänger im Kappeler Bürgersaal erschienen wären, wäre es eng geworden. Eigentlich wollte Bürgermeister Jochen Paleit draußen im Hof feiern, wenn das Wetter dieser Tage nicht so unbeständig wäre.
Kappel. So startete der Gemeindechef im trockenen Saal gut gelaunt mit neun Blutspendern: Er würdigte ihr lebensrettendes Engagement und überreichte ihnen Ehrennadeln des DRK. Markus Motz, Josef Sandhaas und Rolf Sterzenbach wurden für 50 Spenden geehrt, Anja Gigler und Tobias Herzog brachten es auf 25, Wolfgang Buchholz, Heinz Meythaler, Werner Ohnemus und Jürgen Seilnacht auf zehn.
Nach dem Aufstieg in die Kreisliga A musste die erste Herrenmannschaft des SV Grafenhausen vor wenigen Wochen sofort wieder den Gang in die Kreisliga B antreten. Trotzdem wurden 26 Spieler samt Trainern und Betreuern begeistert gefeiert. Warum man den Klassenerhalt verpasste? Spielführer Kai Schiessle trocken: "Zu viele Tore kassiert, zu wenige geschossen." Gefeiert hatte auch zweite Mannschaft des SVG. Sie waren Meister der Kreisliga C geworden.
Der ASC Kappel hat gleich sechs Bezirksmeister in seinen Reihen, darunter Jason Keil als jüngster Sportler in der E-Jugend, der sowohl Freistil und als auch griechisch-römisch überzeugte. Im Freistil wurde er zudem sogar südbadischer Meister.
Großes Engagement im Verborgenen
Bei den Kappeler Tischtennisfreunden holten sich die Senioren im Vorjahr die Bezirksligameisterschaft. Paleit scherzte: "So alt seht ihr gar nicht aus." Für die Damen- und Jugendmannschaft hatte Nachwuchstalent Luisa Leser weitere Siege bei den südbadischen und den baden-württembergischen Landesmeisterschaften (U 15) erspielt. Einen ersten Platz hatten voriges Jahr auch 27 Damen der Showgruppe vom Turnerbund ertanzt – beim Showgruppenwettbewerb des Breisgauer Turngaus.
Weitere 30 Bürger wurden mit Urkunden bedacht, sie hatten sich ehrenamtlich um die Pflege von Blumenrabatten im Ortsbild gekümmert. Schließlich wurden noch sämtliche 39 Mitglieder des "Hocks der guten Tat" mit Ehrenbriefen versehen, einschließlich des "Teams Junele". Seit 19 Jahren gibt es diese Initiative, die jährlich einen Hock beim "Casa Calabrese" zugunsten Hilfsbedürftiger ausrichtet. Ebenso geehrt wurden 30 Mitglieder des Flüchtlingshelferkreises. Dieser wurde erst im vergangenen Jahr gegründet. Er lädt nicht nur zu einem monatlichen Kaffee-Treff ein, sondern arbeitet viel im Verborgenen, um Flüchtlingen Unterstützung zuteil werden zu lassen. Dies, lobte Paleit das Engagement, würde die Gemeindeverwaltung in solcher Tiefe niemals selbst leisten können.
Nach einer knappen Stunde, die eine Bläsergruppe der Kappeler Musikkapelle umrahmt hatte, fasste der Rathauschef zusammen: "Wenn wir uns weiter so engagieren, liegt in Kappel-Grafenhausen eine gute Zukunft vor uns." Dann lud er zum kleinen Buffet ein, wo ausführlich Gelegenheit bestand, miteinander ins Gespräch zu kommen.
