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Uferweg am Rhein für ein Jahr gesperrt

Die Sanierung des Rheindamms flussabwärts der Fähre bei Kappel beginnt am Montag. Wegen der Lage im Naturschutzgebiet Taubergießen werden die Arbeiten mit besonderer Sorgfalt ausgeführt, verspricht das Freiburger Regierungspräsidium.

Kappel (red/sl). "Nach der europaweiten Ausschreibung und Vergabe an ein mittelständisches Bauunternehmen aus der Region können wir nun mit der Sanierung des alten Tulla-Damms beginnen", erklärt Harald Klumpp, Leiter der Projektgruppe Offenburg des Integrierten Rheinprogramms (IRP). Während der Bauzeit bis voraussichtlich Ende Juni 2017 werden der Leinpfad am Rheinufer zwischen der Fähre und Wittenweier sowie der Weg entlang des Hochwasserdamms gesperrt. Wegen der gleichzeitig laufenden Baustelle am Einlassbauwerk könne es auch zu Beeinträchtigungen im Kreuzungsbereich der Landesstraße L 103 kommen, betont das Regierungspräsidium.

Der Hochwasserdamm VI wurde vor 150 Jahren unter der Leitung des badischen Ingenieurs Johann Gottfried Tulla zum Schutz vor Rheinhochwasser erbaut. Heutzutage nutzen ihn viele Menschen zum Joggen oder Spazierengehen. Der Damm wird im Rahmen der Bauarbeiten zum Hochwasserrückhalteraum Elzmündung auf einer Länge von 3,2 Kilometern saniert.

Umleitungsstrecke ist 4,6 Kilometer lang

Für die Dauer der Bauarbeiten müssen Radler und Wanderer einen anderen Weg nehmen. Die ausgeschilderte Umleitung, die 4,6 Kilometer lang ist, macht zunächst einen Bogen Richtung Osten bis an den Ortsrand von Kappel und führt von dort nach Wittenweier.

Der Rückhalteraum Elzmündung gilt als wesentlicher Bestandteil für den Hochwasserschutz am Oberrhein. Nach seiner Fertigstellung können dort bis zu 5,3 Millionen Kubikmeter Hochwasser zurückgehalten werden, so der Plan. Dabei ist der Polder Elzmündung einer von insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräumen des IRP und erstreckt sich auf Flächen der Gemeinden Schwanau, Kappel-Grafenhausen und der französischen Gemeinde Rhinau. Ziel ist es, die Ballungszentren Karlsruhe, Ludwigshafen und Mannheim vor Hochwasser zu schützen.

Bereits im Januar haben die Arbeiten am Einlassbauwerk für den Rückhalteraum begonnen, das 150 Meter nordöstlich der Anlegestelle der Rheinfähre errichtet wird. Bis zu 75 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sollen durch das Bauwerk in den Polder fließen können. Ein integrierter Fischaufstieg soll Fischen und anderen Wassertieren eine Verbindung zwischen Polder und Rhein ermöglichen.