Die Teilnehmer des 25. deutsch-französischen Neujahrstreffens an der Nabu-Station in Kappel Foto: Birkle

Dem Mitbegründer der deutsch-französischen Tradition ist es nicht vergönnt, das Jubiläum mitzuerleben

Zum Jubiläum haben sich erneut viele Menschen an der Rheinfähre eingefunden. Einer jedoch wurde beim 25. deutsch-französischen Neujahrstreffen schmerzlich vermisst.

Kappel. Neujahrsbrezeln von hüben und drüben, den Crémant Dopff dazu, herzliche Begrüßungen mit Küsschen und guten Wünschen auf Elsässisch und Alemannisch – so sieht das aus am 1. Januar, wenn sich Deutsche und Franzosen an der Rheinfähre treffen, um auf ein gutes neues Jahr anzustoßen. Eines war in diesem Jahr aber anders: Es schwang bei aller Herzlichkeit etwas Melancholie mit bei dem Treffen. Arsène Schnepf, der Gründer, Organisator, Motor und Völker verbindende Mittelpunkt des Ganzen, war nicht mehr dabei. So sehr hatte er gehofft, das Jubiläumstreffen trotz seiner Krankheit noch zu erleben. Doch es sollte nicht sein, das Herz machte nicht mit. Schnepf starb in der Woche vor Weihnachten in Boofzheim, wo er auch beerdigt wurde.

Gisela Grüninger aus Grafenhausen erinnerte mit kurzen und prägnanten Worten an das vergangene Jahr und gedachte Arsène Schnepf und derer, die aus dem Kreis in den vergangenen Jahren geschieden waren, mit einer Gedenkminute.

Schnepf hatte vieles noch vorbereitet, Horst Weingart alles zusammengetragen, den Dopff, die Brezel von Helfter aus Rhinau, die vom Café Rheintal und – nicht zu vergessen – auch in diesem Jahr wieder alles für die anschließende Verlosung, nachdem jeder Besucher seinen Obulus ins Kässchen geworfen hatte. Da gab es die besonderen Dopff-Flaschen bis zur großen Dopff-Magnum, noch von Arsène Schnepf entsprechend beschriftet mit den Jahreszahlen des Jubiläumstreffens, von Firmen gestifteten Preise und wie alljährlich die von Horst Weingart selbst gebastelte rustikale Wanduhr. Es wurde schließlich wieder ein besonderes Treffen am Rhein, anfangs in dickem Nebel, die Bäume und Sträucher von Raureif überzogen. Die Menschen parlierten miteinander, es ging kreuz und quer, in allen Sprachen – und die Verständigung klappte prima.

Natürlich wurde auch die Vergangenheit des Treffens in Erinnerung gerufen. Als 1993 bei bitterkaltem Wetter das erste Treffen startete, man auf der früheren Rhinowe über den Rhein fuhr, hin und zurück, ein Tänzchen wagte und sogar die Fähre mitten auf dem Rhein mittanzte. In späteren Jahren, als die neue Fähre in Betrieb genommen wurde, hat man das Treffen an das alte Zollhäuschen verlegt.

Hans-Peter Glanzmann aus Grafenhausen erfreute die Teilnehmer mit seinem Akkordeon, begleitet am Schlagzeug von Gerold Sandhaas. Es gab viele gute Wünsche, aber auch Informationen über die aktuellen Geschehnisse. Und schließlich setzten alle mit der Fähre auf das andere Ufer des Rheins über, um dort wie seit 24 Jahren das gemeinsame Mittagessen im "Bord du Rhin" einzunehmen und das Jubiläumstreffen mit dem Versprechen "Nächstes Jahr, gleicher Tag, gleiche Zeit und gleicher Ort" abzurunden.