Der Erbsenstreuling kommt eigentlich nur in Abraumhalden vor, wie sie im Saarland zu finden sind. Foto: Patzoöd

Erstmals "Erbsenstreuling" in der Gegend um Hornberg und Gutach gefunden.

Hornberg - Der Regen ist ein Segen für den Wald und das Wachstum der Pilze. Die Einheimischen können wieder ihre Pfifferlinge und Fichtensteinpilze sammeln.

"Auch bei der Schwarzwälder Pilzlehrschau in Hornberg hat die Hauptsaison mit zahlreichen Seminaren begonnen", schreibt Karin Pätzold in einer Pressemitteilung. Es werden Seminare aller Kenntnisstufen angeboten bis hin zur Ausbildung zum Pilzsachverständigen mit abschließender Prüfung.

Der Leiter der Schwarzwälder Pilzlehrschau, Björn Wergen, bietet außerdem noch Spezialseminare an wie beispielsweise zum Thema Flechten, Schlauchpilze, Rindenpilze, Porlinge, Täublinge, Milchlinge und Mikroskopie an. Die Seminare sind laut Pätzold allesamt gut gebucht. Einige Termine für das kommende Jahr stehen bereits fest.

Den Auftakt der Haupt-Pilzsaison in der Schwarzwälder Pilzlehrschau machte die Tagung des Vereins der Pilzfreunde Stuttgart Ende Juli. Die Tagung fand 1987 zum damaligen 25-jährigen Bestehen der Schwarzwälder Pilzlehrschau zum ersten Mal in Hornberg statt und wurde in diesem Jahr auch nach 30 Jahren wieder hier durchgeführt.

Es kamen zahlreiche Hobbymykologen aus ganz Baden-Württemberg, um am Wochenende die hiesige Pilzflora zu studieren. Ein Höhepunkt war der Fund des Erbsenstreulings (Pisolithus arhizus). "Dies ist ein Erstfund für die Region Hornberg und Gutach", schreibt Pätzold dazu.

Der Pilz wächst demnach mit Birken und Kiefern in Lebensgemeinschaft (Mykorrhiza) und kommt besonders auf Abraumhalden vor.

Diese sind vor allem auch im Saarland zu finden. "Es ist also eine kleine Sensation, dass er hier gefunden wurde", so Pätzold. Sein Erscheinen ist an sogenannte Pioniergehölze wie Birken und Kiefern gebunden, was für Abraumhalden zutrifft. Die Bäume profitieren vom Pilz, da er an rutschigen Hängen mit der Zuführung von Nährstoffen aus dem Boden den Bäumen zu mehr Stabilität verhilft.

Der Pilz sieht aus wie ein großer Kartoffelbovist, im Inneren ist er mosaikförmig gekammert, wo die gelben Sporenbehälter sichtbar werden. Der Geruch des Pilzes ist würzig, der Geschmack mild, das Sporenpulver olivbraun.

"Es bleibt letztendlich nur noch die Frage zu klären, warum er jetzt ausgerechnet in unserer Region gefunden wurde", schreibt Pätzold zum Schluss.

Weitere Informationen: www.pilzzentrum.de