Zusätzliche Attraktionen ziehen mehr Besucher ins Freibad, aber sie sind teilweise sehr teuer. Foto: Gräff

Kosten sind zu hoch. Evi Hauser von der Fritz-Planung stellt mögliche Attraktionen für Freizeiteinrichtung vor.

Hornberg - Das Hornberger Freibad wird keinen Fünf-Meter-Turm erhalten. Dies hat der Hornberger Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch mehrheitlich beschlossen. Der Grund: Das angedachte Bauwerk erweist sich mit Kosten von rund 90 .000 Euro als zu teuer.

Evi Hauser und Jochen Fritz von der Fritz-Planung stellten weitere mögliche Attraktionen für die Freizeiteinrichtung vor. Dies sind beispielsweise eine Schaukelbucht in Edelstahl (25 .000 Euro), eine Breitwellenrutsche mit drei Meter Höhe (20. 500 Euro) sowie ein barrierefreier Beckeneinstieg inklusive einer Treppenwand (10 .500 Euro).

Vorgestellt wurden zudem besagter Sprungturm oder – als Alternative – eine Sprunganlage in Betonbauweise mit Sprunghöhen von einem, drei und fünf Metern für 59 .000 Euro oder einen Sprungturm mit einem ein-Meter-Brett und einem drei- und fünf Meter-Podest (60 .000 Euro).

Die Attraktionen sind jedoch nicht in den derzeitigen Gesamtkosten von 2,17 Millionen Euro enthalten. Diese werden voraussichtlich noch steigen: Der notwendige Retentionsausgleich soll nämlich "mit mehreren 10 .000 Euro" zu Buche schlagen.

"In Absprache mit den Fachbehörden wurde festgestellt, dass bei einem hundertjährigen Hochwasser das Becken überflutet wird", erläuterte Bürgermeister Siegfried Scheffold die unumgängliche Maßnahme.

Derzeit würden laut Scheffold mögliche Flächen untersucht, um festzustellen, wohin sich die durch die Erhöhung der Beckenlage um 45 Zentimeter berechneten zusätzlichen 661 Kubikmeter Wasser im Falle eine Hochwassers ausdehnen könnten.

In einer der nächsten Ratssitzungen könnte Scheffold dazu nähere Auskünfte geben. "Der beantragte Zuschussbescheid wird für März erwartet, sollte der nicht kommen, sind die Zusatzattraktionen sowieso gestrichen", machte Scheffold klar.

Alle anderen Mehrkosten wie der Retentionsausgleich müssten auf jedenfall über den Haushalt und eine Kreditaufnahme finanziert werden. Das bedeute aber nicht auch das Aus für die Attraktionen: "Diese könnten beispielsweise über eine gesicherte Drittfinanzierung wie Sponsoren finanziert werden", schlug Scheffold vor.

"Die Kosten steigen immer mehr", beklagten die Stadträte Gottfried Bühler (CDU) und Fritz Wöhrle (Freie Wähler). Sie erinnerten daran, dass der Gemeinderat "vor Monaten beschlossen habe, zwei Millionen Euro in die Sanierung des Freibads" zu stecken. Wöhrle forderte zudem, "öffentlich zu kommunizieren, dass mehr Geld ausgegeben wird".

Seinem Vorschlag, über eine Prioritätenliste abzustimmen, stand die Dringlichkeit des Baubeginns entgegen: Damit soll nämlich nach der diesjährigen Badesaison begonnen werden.

"Der Genehmigungsantrag für die Sanierung und der Zuschussantrag laufen bereits", betonte Bürgermeister Scheffold.

Bei der Aussprache erinnerte Erich Fuhrer (CDU) daran, dass es im Hornberger Freibad schon einmal einen Fünf-Meter-Turm gegeben hatte. "Damals musste der Turm bei starkem Badebetrieb gesperrt werden, außerdem ist die Höhe nicht jedermanns Sache", sagte er.

"Verschiedene Sprunganlagen nebeneinander zu stellen, ist von den Abständen her nicht möglich", erläuterte Evi Hauser von der Fritz-Planung. Nicht sonderlich attraktiv sei zudem, diese übereinander anzubringen. "Sprungbretter sind besser als Podeste", schloss Hauser ihre Ausführungen. Im Ergebnis sollen die bisherigen Sprungbretter nun erhalten bleiben.

Dem barrierefreien Beckeneinstieg stimmte der Gemeinderat schließlich mehrheitlich zu wie auch der Drei-Meter-Breitwellenrutsche. Die Schaukelbucht kann – vorbehaltlich der Zuschussgenehmigung oder der Finanzierung durch einen Drittfinanzierer – ebenfalls angeschafft werden. Dem stimmten die Räte mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen zu.