Am 4. und 5. April melden die Eltern ihre Kinder in einer weiterführenden Schule an. Stadt und Schulleitung hoffen, dass für die Werkrealschule genügend Schüler zusammenkommen. Foto: Gräff

Einrichtung kann gerettet werden / Voraussetzung: Die notwendige Schülerzahl wird erreicht

Der Standort Werkrealschule in Hornberg kann gerettet werden. Voraussetzung ist, dass die notwendige Schülerzahl erreicht wird. Jetzt liegt der Ball bei den Eltern, die entscheiden, bei welcher weiterführenden Schule sie ihren Nachwuchs anmelden.

Hornberg. Bürgermeister Siegfried Scheffold versuchte in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwoch, die prekäre Lage des Werkreal-Schulstandorts in Hornberg etwas zu entschärfen.

Er verwies auf ein Telefongespräch mit Gabriele Weinrich, Leiterin des Staatlichen Schulamts Offenburg, welches am Mittwoch erfolgte. Demnach ist das Hinweisschreiben vom November 2016 wegen Unterschreiten der Mindestschülerzahl rechtlich als erstes Hinweisschreiben zu werten. Zwei Alternativen wurden entwickelt. Die erste Variante besagt, dass die Realschule weiterhin besteht wie bisher, vorausgesetzt, die notwendige Mindestzahl von 16 Schülern wird erreicht.

Falls in den folgenden Schuljahren in der fünften Klasse die Mindest-Schülerzahl wieder unterschritten wird, beginnt das förmliche Hinweisverfahren wieder von vorne. Variante zwei sieht vor, dass bei Unterschreitung der Mindestschülerzahl der von den Eltern bei der Anmeldung ihrer Kinder angegebene Zweitwunsch berücksichtigt wird.

Konkret bedeutet dies, dass die Schüler in ihre Wunschschule umgelenkt werden und in Hornberg keine neue fünfte Klasse mehr gebildet wird. "In dem Fall bekommt die Stadt das zweite Hinweisschreiben des Schulamts, diese kann dann die Werkrealschule aufheben", informierte Scheffold.

Die Werkrealschule würde dann in den Folgejahren auslaufen. "Entscheidend für den Fortbestand unserer Einrichtung sind jetzt die Anmeldungen", appellierte Scheffold: "Wenn den Eltern diese Schulart wichtig ist, bitte ich sehr darum, ihre Kinder hier in Hornberg anzumelden." Schulleiterin Silke Moser berichtete in der Sitzung, dass die Schule mitten im Beratungsverfahren steckt. "Da wird abgeglichen, was die Empfehlung der Eltern ist und was die Lehrer vorschlagen", sagte Moser.

Am 4. und 5. April werden die Schüler für die weiterführende Schule dann angemeldet. "Die Werkrealschule ist eine Schulform, die sich bei uns in Hornberg sehr bewährt hat", warben Scheffold und Moser für die Einrichtung: "Jeder Schüler hat bei uns seinen Schulabschluss gemacht und dann eine Lehre begonnen." Scheffold betonte, dass, wenn es zur Auflösung kommen sollte, der Zweitwunsch der Eltern auf jedenfall berücksichtigt werde.

Gemeinderat Erich Fuhrer (CDU) bedauerte die Situation, die seiner Meinung nach von der damaligen CDU-FDP-Landesregierung herbeigeführt wurde. Er hoffte, dass diese Schulform in Hornberg erhalten bleibt.

"Es liegt im Endeffekt an der Entscheidung der Eltern", befand auch Rolf Heß (SPD). Er kritisierte, dass dann von Hornberg die Schüler nach Hausach müssten, und dort wiederum aus Platzmangel Schüler aus anderen Gemeinden dann abgewiesen werden müssten. Die Hornberger Grundschule hat laut Silke Moser derzeit 46 Viertklässler. Jetzt bleibt abzuwarten, wie viele Schüler auf der Werkrealschule weitermachen werden.