Im Schwank "Ehescheidung" mit Bäurin Evi Laumann (von links), Schultheiß Torsten Dalichow, Ratschreiber Wolfgang Blum und Bauer Fritz Wöhrle (Metzger) ging es vor dem überraschenden "Happy-End" teilweise recht derb zu. Foto: Becker

Volkstänze, Musik und urige Schwänke begeistern die Gäste auf dem Hornberger Bärenplatz

Bekannte Volkstänze, Musik und urige Schwänke sind beim ersten Heimatabend 2017 der Trachtengruppe des Historischen Vereins gezeigt worden. Auf dem Bärenplatz präsentierten sie sich vor vielen Besuchern und diese hatten zwei vergnügliche Stunden.

Hornberg. Nach der Begrüßung durch Obmann Torsten Dalichow fanden die bekannten Volkstänze der Trachtengruppe Hornberg-Lauterbach große Beachtung vor allem der Feriengäste. Ob "Schwarzwaldmädel"– Alter Heißa– Steieregger" oder zum Schluss die "Sternenpolka", die Akteure bekamen für die einfallsreichen Tanzfiguren großen Beifall und waren zudem begehrte Fotomotive vor allem bei den Feriengästen.

Moderator Peter Reeb sagte die einzelnen Vorführungen gekonnt an und gab auch Informationen zur Herkunft der Tänze und zu den Trachten. Die musikalische Gestaltung durch Gabi Bilharz rundete das Ganze vortrefflich ab.

Die umwerfend dargestellten Schwänke und Auftritte von Hornberger oder Schwarzwälder Originalen aus früheren Zeiten sorgten für ungetrübte Heiterkeit und Volksbelustigung. Aus der Feder des unvergessenen Erwin Leisinger stammen so knorzige Zeitgenossen wie der "Hochzeitsläder".

Fritz Wöhrle (Metzger) stellte dessen Aufgaben und die Tradition des Hochzeitsladens, wie es im "Richebe" (Reichenbach) der Brauch war, umwerfend toll dar. Ebenso gelungen war sein Auftritt als Uhrenträger mit der "Krätze uf em Buckel". Als alter "Heiler-Bur us em Richebe", der nicht nur wegen seiner Wohnung "dem Schulhaus vis a vis", als schlau galt, reizte Wolfgang Blum die Lachnerven des Publikums immer wieder.

Auch Brunhilde Schweizer als "Heiberwib Marie vom Schondelgrund" hatte gar manch lustige Geschichten zu erzählen. Beide verkörpern diese Charaktere seit genau 25 Jahren. Arbeit, Mühen und Plagen aber auch der gute Verdienst des Glasträgers verkörperte Fritz Wöhrle (Architekt) ausgezeichnet.

Turbulent, mit teilweise deftigen Wortspielen ging es im Schwank "Ehescheidung" mit Schultheiß Torsten Dalichow, Ratschreiber Wolfgang Blum und den beiden Kontrahenten, Bäuerin Evi Laumann und Bauer Fritz Wöhrle (Metzger) zu. "Ich tu redlich schaffe, du kunsch heim und hosch en Affe" hielt die Ehefrau nach vierzig Jahren Gemeinsamkeit ihrem Angetrauten vor.

Dieser konterte mit dem Vorwurf des Ehebruchs mit dem Knecht, was die Bäuerin sofort widerlegte: "Ich han bloß sei Kammer suber g’macht". Zum Schluss gelang es dem Schultheiß überraschend, das Paar wieder zu versöhnen. Ein Riesenapplaus war der verdiente Lohn für diese umwerfend komische Szenerie. Beim Wettsägen wurden zwei Paare aus dem Publikum mit eingebunden. Es galt, von einem zehn Kilogramm schweren Rundholz eine Scheibe von möglichst genau 274 Gramm abzusägen. Dem Feriengästepaar gelang dies mit 270 Gramm am besten. Dabei wurde ein Rekord für die "Ewigkeit" aufgestellt, denn bisher hatte noch nie jemand ein solch verblüffendes Ergebnis erzielt.

Der Bärenplatz mit Rathaus und dem Schlossberg mit Burg im Hintergrund sowie die angenehmen Sommertemperaturen trugen das Ihre zum Gelingen des Heimatabends bei.