Stießen gemeinsam beim Verkosten an (von links): Franz Kook, Vorstand der Bürgerstiftung, Bernd Jacobs, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Haslach-Zell, sowie Florian Künstle, Mitglied des Kuratoriums der Bürgerstiftung. Foto: Becker

Bürgerstiftung präsentiert "Uraufführung" mit zwei Sommeliers / Riesenapplaus folgt

Ein Dankeschön an die bisherigen Stifter und das Gewinnen weiterer Freunde waren Anlass für die Bürgerstiftung, eine Verkostung am Donnerstagabend im Gemeindehaus in Niederwasser zu initiieren. Die Sommeliers bewirteten mit Bier und Fleisch.

Hornberg . Kuratoriumsvorsitzender und Bürgermeister Siegfried Scheffold hatten die glänzende Idee gehabt, mit Philipp Ketterer als Biersommelier und Fritz Wöhrle als Fleischsommelier zwei hochkarätige Experten auf ihren Gebieten als Gestalter des Abends einzuladen. Eigentlich entstammt die Bezeichnung Sommelier von den Fachberatern für Wein in der gehobenen Gastronomie. In den vergangenen Jahren hat sich der Begriff auch auf andere Bereiche ausgedehnt. Bei dieser "Uraufführung" konnten die Gäste viel Wissenswertes und Erstaunliches (siehe Info) erfahren.

Nach der Begrüßung der geladenen Gäste, darunter Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs von der Sparkasse Haslach-Zell, sowie Rudolf Kastnerder, Vorsitzender der EGT Triberg, und der Mitglieder des Kuratoriums und dessen Vorsitzenden Frank Kook sowie etlichen weiteren Stiftern und Vereinsvertretern stellte Scheffold kurz die Ziele, Inhalte und das Antragsverfahren der Bürgerstiftung vor.

Danach machten die beiden Sommeliers Ketterer und Wöhrle mit ihren Ankündigungen über den Ablauf der folgenden Stunden mächtig Appetit auf einen kulinarischen Genuss durch Fleisch- und Bierspezialitäten. Höchst informativ, eindrucksvoll und mit Humor gewürzt, stellten die Experten alles rund um ihre Fachgebiete vor. Nach jedem Abschnitt gab es das Vorgestellte zu verkosten.

So erfuhren Besucher, dass das Bier vor über 5000 Jahren rein zufällig durch Vergärung von Alkohol entstanden ist. Ketterer benannte die Inhaltsstoffe des Biers wie Hopfen, Malz und Hefe und erläuterte die verschiedenen Biersorten, den Brauvorgang, die Lagerung und die gesunden Gesichtspunkte bei angemessenem Genuss.

Dass Fleisch richtig gegrillt am bekömmlichsten ist, unterstrich Wöhrle. Dabei mache es keinen Unterschied, ob dies auf Holzkohle-, Gas- oder Elektro-Grill zubereitet werde. Worauf der Experte größten Wert lege, sei die Beschaffung des Fleischs, am besten von kontrollierten Erzeugergemeinschaften aus der Region. "Der Verbraucher hat das Recht zu wissen, woher das Fleisch kommt", betonte Wöhrle. Was Bier und Fleisch gemeinsam haben, ist der Hauptanteil beider Produkte: das Wasser. Auch räumten beide Referenten mit Vorurteilen auf, die sich festgesetzt haben. Der sprichwörtliche Bierbauch kommt nicht vom Getränk selbst, sondern vom Appetit, den das Gebräu macht, sodass gern viel dazu gegessen werde. Auch brauche ein Pils beim Zapfvorgang nicht sieben, sondern nur drei Minuten, bis es serviert werden kann. Das Steak muss beim richtigen Grillen nicht besonders dünn sein, sondern eher dicker, um es zart und mundgerecht essen zu können. Nur mit Salz und Pfeffer gewürzt, erhält das Fleisch seinen ursprünglichen Geschmack am besten.

Am Schluss bedankte sich Bürgermeister Siegfried Scheffold mit kleinen Geschenken bei den Sommeliers sowie mit Sommerblumensträußen bei Anke Ketterer und Dagmar Wöhrle. Das Publikum bedankte sich seinerseits mit Riesenapplaus.

INFO

Wussten Sie...

… dass weltweit in der Sekunde durchschnittlich 5600 Liter Bier getrunken werden? … dass eine Kuh pro Jahr durchschnittlich 15 900 Kilogramm Futter frisst? Philipp Ketterer und Fritz Wöhrle überraschten mit diesen Quizfragen das Publikum. Bernhard Dold, Ortsvorsteher aus Niederwasser, und Roland Lehmann kamen dem richtigen Ergebnis ziemlich nahe und durfte sich über entsprechende Präsente freuen.