Julia Kiefer von der "Leader"-Geschäftsstelle Mittlerer Schwarzwald (rechts) stellte Fördermöglichkeiten und Verlauf der Projektauswahl vor. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach Projektaufruf informieren sich Interessenten in Hofstetten über Antragstellung

Hofstetten. "Leader" Mittlerer Schwarzwald hat kürzlich seinen neuen Projektaufruf gestartet (wir berichteten). Am vergangenen Donnerstagabend bot die Geschäftsstelle die erste Ideenwerkstatt für Projekteinreichungen an.

Wenige Teilnehmer, dafür umso interessantere Ideen: So ließ sich die rund zweistündige Ideenwerkstatt im Hofstetter Gasthaus Drei Schneeballen zusammenfassen. Die stellvertretende Geschäftsführerin der "Leader"-Geschäftsstelle Julia Kiefer und Teamassistentin Karin Danner freuten sich über die spontane Führung von Inhaber Werner Neumaier durch die neu eingerichteten barrierefreien Toiletten – dieses Projekt ist bereits mithilfe von "Leader"-Fördermitteln realisiert worden.

Zu Beginn der Ideenwerkstatt stellte Kiefer "Leader" vor und erklärte, was hinter dem Regionalentwicklungskonzept für die Jahre 2014 bis 2020 steckt, das in dieser Zeitspanne als "Drehbuch" für die Fördermöglichkeiten gilt. Intensiv ging sie auf die Frage ein, wie die Anträge ausgefüllt werden müssen und wies auf Stolperfallen hin. So sei es bei der aktuellen Marktlage gar nicht mehr so einfach, die geforderten drei Angebote je Gewerk innerhalb der von "Leader" gesetzten Frist von maximal sechs Monaten zwischen positivem Bescheid und Einreichung des Bewilligungsantrags einzuhalten. Hinsichtlich einer möglichen Ablehnung des beantragten Projekts sagte Kiefer: "Es ist damit nicht verbrannt. Sie können es immer wieder einreichen."

Sie stieß damit auf offene Ohren bei Veronika, Matthias und Katharina Neumaier, die den denkmalgeschützten Speicher ihres Schmalzenhofs in Hofstetten zu einer Vesperstube umnutzen wollen. Sie hatten sich damit bereits auf einen Projektaufruf beworben, aber keine Fördermittel erhalten. In Zusammenarbeit mit Kiefer und Danner sowie tatkräftiger Unterstützung der anderen Teilnehmer wurde ein Gerüst für den neuerlichen Förderantrag aufgestellt und wichtige Punkte wie Zielgruppen herausgearbeitet. Als durch eine kurze Nachfrage bezüglich des geplanten Heizmaterials klar wurde, dass das Projekt mehr als die bislang anvisierten Handlungsfelder umfasst, wurde deutlich, wie fruchtbar die Teilnahme an der Ideenwerkstatt im Vorfeld eines Projektantrags sein kann.

Peter Oehler und Christof Stocker aus Schramberg waren bei der Ideenwerkstatt, weil sie erfahren wollten, inwiefern ein Projekt zur mobilen Köhlerei förderfähig wäre. Auch für sie wurde ein detailliertes Konzept ausgearbeitet. Oehler gab jedoch zu, dass das Pyrolyse-Projekt noch in den Kinderschuhen stecke, während Kiefer nicht sicher war, inwiefern "Leader" hier fördern würde. Sie könne ihn aber im Zweifelsfall an andere Stellen verweisen, bot Kiefer an.