Die Sportgruppe Haslach unter der Leitung von Sabine Kraft und Felix Olbertz rockte bei der Feier. Foto: Störr

Rückblick auf ein Jahr in ruhigen Bahnen / Finden von Wohnraum als Herausforderung

Die Lebenshilfe im Kinzig- und Elztal ist ständig in Bewegung, wie bei der Weihnachtsfeier in der Hofstetter Gemeindehalle deutlich wurde. Während viele Akteure für ein bewegendes Programm sorgten, blickten die Verantwortlichen auf ein bewegtes Jahr 2016 zurück.

Haslach/Hofstetten. Eröffnet und umrahmt vom Lebenshilfe-Werkstattchor, den Tanzsportgurppen der Werkstätten und den Hofstetter "Singflöhen" befand Lebenshilfe-Vorstand Fritz Dieterle: "Das vergangene Jahr verlief in ruhigen Bahnen." Im Laufe der Aufzählung wurden die Bewegungen dann deutlich, die "ein guter Geschäftsverlauf und entsprechende Erlöse" mit sich brachten. Das überdurchschnittliche Lohnniveau konnte für die Mitarbeiter gehalten werden.

Das frei gewordene "Haus Ketterer" gegenüber der Haslacher Werkstatt kann nach der umfassenden Renovierung und energetischen Sanierung im Januar bezogen werden, die Wohnschule und der Wohntreff werden künftig dort untergebracht. "Die Weihnachtsspendenaktion dient in diesem Jahr zur Mitfinanzierung der Einrichtung, bisher sind 14 900 Euro aufgelaufen", bedankte sich Dieterle bei allen Spendern.

Was die Lebenshilfe auch in den kommenden Jahren besonders beschäftigen werde, sei die Verbesserung der Wohnsituation entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen, wie Geschäftsführer Lutz Heubach ausführte. "Hier im Kinzigtal geht es vordringlich um zusätzlichen Wohnraum in den Gemeinden Zell-Unterharmersbach und Hausach."

Hofstettens Bürgermeister Henry Heller bedankte sich stellvertretend für seine Kollegen der Raumschaft bei allen Personen, die sich in der Lebenshilfe für die Menschen mit Behinderung engagieren.

Wunsch nach Frieden

Mit einem Zitat aus seiner Begrüßungsrede von 1996 erinnerte Heller daran, dass die Lebenshilfe des Kinzigtals seit 20 Jahren ihre Weihnachtsfeier in der Hofstetter Gemeindehalle abhält. Gute Wünsche würden zum Fest dazugehören, doch aufgrund der aktuellen politischen Lage falle ihm nur der Wunsch nach einem friedvollen Miteinander ein. "Vielleicht sollten wir uns einige Gedanken darüber machen, wieder etwas bescheidener zu sein, dankbarer für Dinge, die für uns längst selbstverständlich sind – und für viele andere Menschen ein Traum einer unbestimmten Zukunft bleiben müssen", gab Heller zu bedenken. "Wenn uns bewusst wird, dass die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, was wir verschenken können, haben wir den Sinn der Weihnacht verstanden", zitierte er die Autorin Roswitha Bloch.

Pfarrer Helmut Steidel überbrachte die besten Weihnachtswünsche der katholischen und der evangelischen Kirche. "Die Menschen hier wissen und spüren, was es heißt, Herzenswärme zu teilen, füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu helfen", befand Steidel. "Wie sehr leben wir Menschen vom Teilen der Wärme in einer Welt, in der scheinbar so ganz anderes zählt. Das sollten wir zum Anstoß nehmen, an die Aufgaben heranzugehen – nicht nur an Weihnachten."