Das Gasthaus Rössle wurde 1818 erstmals urkundlich erwähnt, nach der Schließung wird es jetzt zum Gasthaus mit Erweiterung für die Durchführung von Schulungen, Tagungen und Veranstaltungen sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Foto: Störr

"Biereck" wird geändert und geht in Offenlage / Baubeginn im Laufe des Jahres

Der Hofstetter Gemeinderat hat dem Entwurf des Bebauungsplans "Biereck" zugestimmt und die Offenlage beschlossen. Nach Einschätzung von Thomas Kerner aus dem begleitenden Ingenieurbüro Zink könnte im Juli der entsprechende Bauantrag eingereicht werden.

Hofstetten. Seit der Vorstellung des Vorentwurfs zum Bebauungsplan sind beinahe zehn Monate vergangen. Während dieser Zeit wurden in erster Linie raumordnerische Aspekte mit dem Landratsamt (LRA) und dem Regierungspräsidium (RP) abgestimmt und die Wasser-Abwasser-Frage geklärt.

Kerner erklärte dem Gemeinderat die wesentlichen Stellungnahmen der Behörden zum Vorentwurf. Seitens der Raumordnung im RP werde die Reaktivierung des Gasthauses begrüßt, der Bedarf an sich sei nie in Frage gestellt worden. Dass sich die "Biereck" ohne Bezug zum Siedlungsbereich des Dorfs in fünf Kilometer Entfernung befinde, sei als Schwerpunkt bei den Behörden behandelt worden.

Der Regionalplan des Flächennutzungsplans muss fortgeschrieben werden, was dort bisher als landwirtschaftliche Fläche eingetragen war, wird nun zum Sondergebiet und zur privaten Verkehrsfläche. Erhebliche Bedenken hatte es aufgrund der Baugebietsgröße gegeben, der Geltungsbereich wurde von 21 600 auf 13 800 Quadratmeter reduziert. Die ursprünglich geplante Umwandlung der bisherigen Parkplatzfläche für Ferienhäuser wurde als raumordnerisch schwierig angesehen, ein Waldordnungsverfahren wäre notwendig geworden.

Keine Einschränkungen beim Umweltschutz

Jetzt bleibt das Gelände südlich des Gasthauses private Verkehrsfläche, was eine Bebauung ausschließt. Das Baurechtsamt im LRA lässt nur noch eine Betriebswohnung innerhalb des neuen Gasthauses zu, wo es bisher mehrere gab. Seitens des Umweltschutzes gebe es grundsätzlich keine Einschränkungen, lediglich die Ausgleichsmaßnahmen müssten rechtlich gesichert und die Umsetzung gewährleistet werden. Geplant sei der Ausgleich im angrenzenden Wald, artenschutzrechtliche Bedenken seien nicht zu erwarten.

Wie Planer Kerner erklärte, habe die Wasserwirtschaft eine langfristige Trinkwasserversorgung gefordert. "Die Quellschüttung der eigenen Quelle ist nicht so groß, dass sie auf Dauer reicht". Jetzt soll die Trinkwasserversorgung über die Biederbacher Kirchhöfe gesichert werden. Für die Entwässerung über die öffentliche Kanalisation wird die Abwassergemeinschaft "Munde" im Lauf des Jahres den notwendigen Kanal bauen.

Die Anregungen der Waldwirtschaft hatten sich nach der deutlichen Reduzierung des Geltungsbereichs erübrigt, der geforderte Waldabstand werde eingehalten.

Aus der Öffentlichkeit sei eine erhöhte Verkehrsbelastung aus Richtung Elzach kommend – über die Heidburg einfahrend – befürchtet und die Schließung der Privatstraße beim "Schlosshof" als mögliche Konsequenz gesehen worden. Aber nachdem die Erschließung des Gasthauses auch künftig über Hofstetten erfolgen wird, sah Kerner "keine wesentliche Verkehrsveränderung" für die Verbindungsstraße in Richtung der Heidburg.

Gemeinderat Wilhelm Uhl (CDU) hinterfragte den zeitlichen Ablauf bis zum möglichen Baubeginn. "Im April gehen wir in die Offenlage, dann müssen wir die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange abwarten. Im Juni könnte der Gemeinderat abschließend beraten und im Juli könnte der Bauantrag gestellt werden", erklärte Kerner. Der Flächenplan sei bis dort zwar noch nicht geändert, aber der Bauantrag könnte parallel laufen. Bis dorthin wird auch die Berechnung der Löschwasserbevorratung vorliegen.

Bürgermeister Henry Heller befand die Billigung des Bebauungsplans als "äußerst wichtigen Fortschritt für die Gemeinde und einen wichtigen Schritt in die Zukunft".